Südspanien (Atlantikseite) / Ausflüge nach Jerez und Càdiz

Jerez (Königliche Andalusische schule der Reitkunst)

10.11.2016

Als ehemalige Trainerin von Rennpferden, möchte Ida unbedingt die "Königliche andalusische Schule für Reitkünste" in Jeréz de la Frontera besuchen. Also schwingen wir uns auf unsere "Draht-Esel" und pedalen am frühen Morgen Richtung Jeréz.

Da es als direkte Verbindung dorthin nur die Autobahn und den Jakobsweg  gibt, müssen wir uns für den Jakobsweg entscheiden. Dieser ist zwar schön gelegen hat aber die Qualität einer rauen Mountain-Bike Strecke, was uns etwas in Zeitnot bringt. Gut geschüttelt und leicht erhitzt, können wir in letzter Minute unsere vorreservierten Tickets in Empfang nehmen.

Die Mühe hat sich aber mehr als gelohnt. Die Vorführungen und Besichtigungen der Gebäude sind sehr beeindruckend.

Leider ist das Fotografieren während den Reitdarbietungen verboten und wird durch ein dutzend Aufpasser strikte kontrolliert.

Die Bilderserie enthält deshalb zwei übernommene Fotos vom Prospekt, um überhaupt einen Eindruck zu vermitteln.

Auf jeden Fall gehören diese Reitdarbietungen zum Hochstehensten was zurzeit weltweit gesehen werden kann.

Das ganze Ambiente,  die Pferde, Anlagen und Gebäude sind wirklich königlich, ein absolutes Muss.

 

Jerez (Besuch einer klassischen Sherry-Bodega)

Beim dritten und letzten Besuch von Jerez, haben wir endlich Gelegenheit eine traditionelle Sherry-Bodega zu besuchen.
Wir entscheiden uns für eine der ganz Grossen , nämlich "Tio Peppe".

Eine kleine Reminiszenz: Der Führer verrät uns das tolle Nebengeschäft der Sherry-Barone. Früher mussten alte Fässer entsorgt werden. Heute sind diese Fässer begehrtes Grundmaterial für die Whisky-Herstellung in Schottland. So verkaufte die Besitzerfamilie Gonzalez jüngst 8000 alte und "verbrauchte" Sherry Fässer an Mcallen zu 800 Euro das Stück.

Neue Fässer aus amerikanischer Eiche kosten zurzeit 500 Euro per Stück. Ein gutes Entsorgungs-Business. 
Ein kleiner Vergleich: Während die Sherry-Barone auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben und der Sherry-Konsum weltweit, in den letzten zwei Jahrzehnten, massiv eingebrochen ist, haben die Schotten den Whisky in dieser Zeit optimal vermarktet und einen regelrechten Hype ausgelöst.

 

Der nachfolgende NZZ Format-Film zeigt die ganze Breite der in Jerez über Jahrhunderte entwickelten Sherry-Tradition

Cadiz

11. Nov. 2016

An diesem wunderschönen, wolkenlosen Tag haben wir einen Besuch in Cádiz geplant.

Von El Puerto de Santa Maria aus, ist es mit der Fähre eine halbstündige Fahrt über die Bucht.
Cadiz, die wohl älteste Stadt Spaniens, in der schon 1000 v.Chr.  Phönizier, Zinn und Silber umgeschlagen haben.

Cádiz, die weisse Stadt, ist Zeugnis der besten Zeiten Spaniens, als Gold und Silber aus den Kolonien in Übersee, mit der sogenannten "Silberflotte" in Cádiz einliefen und diese Edelmetalle in rauen Mengen lieferten. Von 1503 bis 1660 kamen zwischen 180-300 t Gold und 17'000 t - 25'000 t Silber in Spanien an.  Je nachdem ob die Menge vor oder nach der offiziellen Landung in Cádiz oder Sevilla gerechnet wird, da auf offenem Meer erkleckliche Mengen abgezweigt wurden und in schwarzen oder grauen Kanälen versickerte .

Das Faktum, wie viele dieser Prunkbauten über Jahrhunderte in Spanien finanziert werden konnten, muss einmal erwähnt werden. Dies neben den kolossalen Kosten für all die Kriege die geführt wurden und ebenfalls finanziert werden mussten. Ebenso muss klar festgestellt werden, dass die Finanzen heute kaum mehr ausreichen um die riesige, historische Bausubstanz in ganz Spanien zu pflegen oder zu renovieren. Dies ist uns speziell in Cádiz aufgefallen. 

Aber kommen wir zu den schönen Seiten dieser Stadt. Cádiz bietet eine Vielzahl von eindrücklichen Sehenswürdigkeiten.

Diese Stadt, welche praktisch umgeben ist vom Meer hat seinen besonderen Reiz und dem können wir uns nicht entziehen. Das beginnt schon mit der eindrücklichen Ankunft mit der Fähre im alten Handelshafen. 
Auf jeden Fall geniessen wir diesen sonnigen Tag in Cádiz in vollen Zügen.