Andalusien-Rundreise 2. Teil (die berühmten drei historischen Städte)

Granada

12.3.-16.3.17

Nach den gebirgigen Erlebnissen in "El Torcal",  starten wir mit dem Besuch der berühmten drei andalusischen Städte in Granada. Alle drei Städte (Granada , Cordoba und Sevilla) gehören übrigens zum UNESCO-Welt-Kulturerbe der Menschheit.
Der Campingplatz von Granada liegt mitten in der Stadt, schön wie in einem Park. Die Bäume zeigen mit einem zarten grün, dass der Frühling eingezogen ist. Ein erstes Mal realisieren wir, dass der Winter vorbei ist und die grossen Touristenströme an den berühmten historischen Städten Spaniens voll eingesetzt haben. So sind die Alhambra-Eintrittskarten für die nächsten drei Wochen bereits ausverkauft.

So bleibt uns nichts anderes übrig, als überteuerte Tickets aus dem Kontingent eines Reiseveranstalters zu erstehen. Trotzdem müssen wir noch drei Tage warten.

Unser erster Tag in Granada überrascht uns mit 27 Grad bei wolkenlosem Himmel. Wir entschliessen uns mit dem E-Bike in die Stadt zu fahren. Was sich im nachhinein als kompletter Fehler erweist, da Granada im hügeligen Gelände angelegt wurde und speziell im maurische Viertel "Albaicin", ein Durchkommen mit dem Bike beinahe aussichtslos ist, da es so steil und eng ist sowie viele Treppen den Weg versperren.

Der weltberühmte Alhambra-Palast liegt kühn auf einem Hügel gebaut. Der gesamte Komplex ist sehr gross und eindrücklich. Die wunderschöne Sicht darauf, vom oberen Teil des nördlich gelegenen "Albaicin" ist weltbekannt. Der Palast wird durch die Abendsonne in ein warmes Licht getaucht und die schneebedeckten, bis 3400 m.ü.M gelegene Sierra Nevada, runden das Bild ab.

Schon am zweiten Tag sorgt ein Temperatursturz von 20 Grad dafür, dass wir die warmen Kleider wieder hervorzerren müssen. So wird entgegen unseren Vorstellungen der Besuch von Alhambra zu einem kalten und verregneten Erlebnis, schade. Trotzdem eindrücklich, was die Mauren an architektonischen und bautechnischen Highlights hinterlassen haben, als sie nach beinahe 800 Jahren Präsenz auf der iberischen Halbinsel 1492 aus Granada, ihrer letzten Bastion, vertrieben wurden.

 

Cordoba

17.3. - 20.3.17

Auf dem Weg nach Cordoba, machen wir einen kleinen Zwischenhalt in Montefrio. Dieses Dorf wurde von der Zeitschrift "National Geographic" als eines von weltweit 10 Dörfern mit der schönsten Ansicht auserkoren. In der hügeligen Landschaft zwischen Granada und Cordoba wachsen Oliven auf riesigen Flächen. Da ist auch zu sehen, woher die mehreren hundert Jahre alten Olivenbäume herkommen, welche bei uns verkauft werden. Diese werden zugunsten von neuen Sorten entwurzelt und mit grossen Erdballen in das nördliche Europa verkauft, wo sie in vielen Fällen früher oder später auf einer hübschen Dachterrasse an der Goldküste in einem kalten Winter eingehen. Die jungen Olivenbäume werden heute ähnlich wie Reben,  nah beieinander in Reihen gepflanzt und relativ klein in der Form gehalten, so dass die grosse Erntemaschinen das aufwändige Ablesen übernehmen können.

In Cordoba angekommen fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Die grösste Sehenswürdigkeit ist mit Sicherheit die "Mezquita", die damals grössten Moschee der westlichen Welt. Sie wurde zwischen 785 und 990 n.Chr. erbaut.

Das heisst vor über 1000 Jahren fanden bis 14'000 Gläubige in der Mosche Platz zum Gebet.

Dieses riesige Bauwerk ist auf 856 frei stehenden Säulen abgestützt, welche zum Teil aus römischen Bauten stammen.

Heute sind diese Räume nur noch Vorfläche zur Kathedrale, welche nach der Rückeroberung durch die Christen

mitten in die Moschee gebaut wurde. Daneben wurden noch 5 kleinere Kapellen eingebaut welche z.T. im typisch mudéjaren Stil (Mix zwischen maurisch und gotisch) gebaut sind. Ansonsten wurde die alte Moschee intakt gelassen.

 

Bei einer Baubesichtigung soll Kaiser Karl V, welcher den Bau der Kathedrale gegen den Willen der Stadtväter von Cordoba von Ferne bewilligte, gesagt haben: "Wenn ich gewusst hätte, meine Herren, was Sie vorhatten, hätte ich es nicht gestattet, denn was Sie hier gebaut haben, findet man überall, aber was Sie zerstört haben gibt es nirgends auf der Welt."

Tatsächlich hinterlässt der endlos scheinende Säulenwald des Gebetsraumes einen nicht zu beschreibenden Eindruck.

 

Weitere Höhepunkte in Cordoba sind die sogenannten "Patios", dies sind die Innenhöfe der Häuser, welche in Cordoba prämiert werden und deshalb von ihren Besitzern schön gestaltet und herausgeputzt sind. Viele werden offen gehalten , so dass die Passanten hineinschauen können.

 

 

Sevilla

 

20.3.-22.3.17

Das erste Mal waren wir Mitte Januar kurz in Sevilla nach unserem Rückflug aus der Schweiz. Dieses Mal wollen wir die berühmten Bauten etwas genauer ansehen.

Der Stellplatz für unser WoMo liegt ausgezeichnet zentral, an einem Seitenarm des Flusses Guadalquivir,  in Sicht-weite zum "Plaza de Espana". Sogar Strom und Trinkwasser haben wir unmittelbar beim Fahrzeug und dies für
günstige Euro 7.50 pro Nacht. So sind wir zu Fuss in 10 Min. bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Bei diesem traumhaften Wetter entschliessen wir uns, einmal mit einer Kutschenfahrt einen Überblick über die Örtlichkeiten zu verschaffen. Wir nutzen die Gelegenheit und "drehen" unterwegs ein "Gratulationsfilmli" für unsere Freundin Regula, welche einen runden Geburtstag feiern darf. 

Sevilla ist einer der heissesten Orte auf dem europäischen Festland. Deshalb findet das Leben hier komplett zeitverschoben statt. Die Stadt erwacht wo andernorts in Europa bereits Nachtruhe eingekehrt ist. Sevilla bietet grossartige Sehenswürdigkeiten.

Das riesige Gebäude am "Plaza de Espana" stammt aus dem Jahr 1929, als Sevilla die "Iberoamerikanische Ausstellung" veranstaltete. Der halbkreisförmig angelegte Gebäudekomplex hat einen Durchmesser von 200 Metern. Der Bau wurde in nur 4 Jahren mit ca. 1000 Arbeitern, welche gleichzeitig arbeiteten, vollendet. 

Für uns der eindeutige Höhepunkt von Sevilla, ist der Alcazar-Königspalast mit den zauberhaften Gärten, welche  im Film "Game of Thrones" die Rolle der Wassergärten der Halbinsel Dorne übernahmen. In Wirklichkeit verbringt die spanische Königsfamilie hier einige Wochen im Jahr. Aber auch die grösste gotische Kathedrale auf der Welt ist schon sehr imposant. Dieser Kathedralenbesuch rundet auch unsere Recherchen über Christoph Kolumbus ab, da hier definitiv seine sterblichen Überreste liegen, was gerade jüngst durch genetische Untersuchungen nachgewiesen wurde. Ist er doch bereits viermal umgebettet worden, inklusive einem Ausflug nach dem von ihm entdeckten Amerika. Die Dominikanische Republik beansprucht die letzte Ruhestätte ebenfalls .