Andalusien-Rundreise 1. Teil

Tarifa Das südliche Ende von Europa

2.3. - 3.3.17

Nach dem zweiten Besuch einer Sherrry-Bodega (dieses Mal "Osborne"), verabschieden wir uns beinahe etwas wehmütig von unserer "Homebase" El Puerto de Santa Maria und starten zum ersten Ziel unserer Andalusienreise-Reise, dem südlichsten Punkt des europäischen Festlandes bei Tarifa.  Diese kleine Stadt liegt nur 14 km von Afrika entfernt. So nah, dass man die marokkanische Küste und die Berggipfel des Rifgegirges, bei gutem Wetter, von Auge sehen kann.

Mit etwas Glück ergattern wir einen Übernachtungsplatz direkt beim Hafen mitten in der Stadt, kaum 50 Meter von der südlichsten Strandbeiz von Europa entfernt, wo wir sehr schmackhaft essen. Tarifa liegt genau am westlichen Ende der "Strasse von Gibraltar", dort wo der Durchgang zwischen Mittelmeer und Atlantik am engsten ist.

Von hier aus eroberten im Jahre 711 die Araber die iberischen Halbinsel, wo sie beinahe 800 Jahre herrschten und auf den europäischen Kontinent  präsent waren.

Tarifa ist heute ein "Hotspot" für Kite-und Windsurfer und weil dies einer der windigsten Orte in Europa ist, sind alle Hügelzüge ringsum voll ausgebaut mit Windgeneratoren-Anlagen. 

Bekannt ist der Ort aber auch für "Wale-watching-Touren", bei denen man immer Delphine antrifft, und je nach Jahreszeit auch ganze Familien von Orkas,  Pilotwale und speziell hier die Finnwale, die nach den Blauwalen zweitgrössten Säugetiere überhaupt. Es gibt in Europa keinen Ort, wo mit ähnlicher hoher Wahrscheinlichkeit grosse Meeressäuger beobachtet werden können.

Leider sind die Bedingungen für die Beobachtung oft nicht gut, da zu starke Winde wehen. So auch für uns, wir wären sogar  bereit gewesen von Gibraltar 40 km zurück zu fahren. Aber die Stürme haben nicht nachgelassen.

 

 

Gibraltar die Britische Exklave

3.3.- 6.3.17

Gibraltar zu besuchen ist ein Muss, nicht unbedingt aus Sicht der Spanier, diese empfinden die britische Enklave als vergangenes Relikt aus kriegerischen Zeiten. Ganz im Gegensatz zu den Briten und geschweige erst zu den Einwohnern von Gibraltar. Bei einem im Jahre 2002 durchgeführten Referendum, stimmten praktisch 99 % der Gibralteser für den Verbleib bei Grossbritanien. Spanien versuchte früher mehrmals Gibraltar den Briten gewaltsam zu entreissen. Deshalb ist diese 6 Quadratkilometer grosse Fläche samt Fels ein Bollwerk, welches reich bestückt ist mit Kanonen aus diversen Jahrhunderten.
Gemäss dem "Frieden von Paris" von 1783, trat England damals ganz Florida und Menorca an Spanien ab und behielt dafür Gibraltar. Dazu kommt, dass Spanien selber noch zwei Exklaven (Ceuta und Mellila) in Marokko betreiben und solange dies so ist, bewegt sich sicher auch nichts in der Gibraltarfrage.

Der Fels von Gibraltar ist durchzogen von über 50 km Gängen und natürlichen Höhlen. Diese waren nachweislicher Massen die letzten Rückzugsgebiete der Neandertaler. 

Wie unser Reiseführer gesagt hat, ist der Fels heute ein "Swiss-cheese".

Spannend ist auch der internationale Airport von Gibraltar. Die Piste reicht von Grenze zu Grenze und muss nach dem Grenzübertritt von Norden her überquert werden. Das heisst, für jedes Flugzeug muss der Übergang gesperrt und die Piste minuziös gereinigt werden. Nach der Landung oder dem Start, ist die Piste wieder offen zu Nutzung als Strasse und Fussweg.

 

Ronda das Andalusische Juwel

 

7.3.-10.3.17

Von Gibraltar aus machen wir uns auf den Weg nach dem berühmten Ronda, welches im gebirgigen Hinterland von Marbella liegt. Schon der geschlungene Weg dorthin begeistert uns. Die Landschaften wechseln beinahe von Kurve zu Kurve.

Ronda selbst liegt auf einem Hochplateau, getrennt durch eine 150 Meter tiefe Schlucht, welche sich der Rio Tajo in den Fels gefressen hat.

Mit  ihrer gewagten Lage an der Kante des Hochplateaus und der bezaubernden Altstadt gehört Ronda zu den schönsten Orten Spaniens und ist einer der grossen Touristenmagneten in Andalusien. Die Stadt gilt auch als Geburtsstätte des heutigen Stierkampfes. Man mag geteilter Meinung sein, aber der Stierkampf gehört zur andalusischen Kultur, wie das Schwingen im Sägemehl zur Schweiz.

Wir wollen sehen, wie die Kampfstiere gezüchtet und gehalten werden. So besuchen wir mit dem E-Bike eine Kampfstier-zucht 15 km entfernt von Ronda.

 

 

Park National del Torcal de Antequera

10.3. - 11.3.17

Auf dem Weg von Ronda nach Granada liegt das Städtchen Antequera, welches vor allem bekannt ist für den unweit davon gelegenen "Park National del Torcal de Antequera". Dieser Naturpark liegt etwa auf 1300 m.ü.M. und ist bekannt für seine interessanten Gesteinsformationen, die Steinbock-Population, die Mönchsgeier und weitere seltene Tierarten.

Diese weltweit einzigartige Karstformation hat sich in den letzten 150 Millionen Jahren gebildet. Diese durch Erosion und Verwitterung gebildeten Felsen haben ein skurriles Aussehen angenommen.

Ein 7 km langer Wanderweg führt durch die zerklüftete Landschaft. Der Weg geht zum Teil durch enge Felspassagen, dass man öfters denkt, haben wir uns jetzt verlaufen. Schon nach 100 Meter spaziert uns die erste Steinbock-Geiss über den Weg,

und in der Luft kreisen die Mönchsgeier. Diese möchte ich unbedingt etwas näher fotografieren und steigen deshalb auf eine Felsformation am südlichen Abhang, wo durch die Sonneneinstrahlung Thermik entsteht und warten auf die dort tiefer fliegenden Mönchsgeier.

Zum Übernachten bleiben wir auf dem Parkplatz des Nationalparks und erleben die Steinböcke aus nächster Nähe.

Da das Wetter wieder sehr schön ist, wollen wir am frühen Morgen den Sonnenaufgang erleben. Es ist etwas frisch auf dieser Höhe, trotzdem wird es ein tolles Erlebnis in dieser unwirklichen Landschaft.