Peleponnes

Auf zum "golden Beach"

20.5.-24.5.2019

Nach dem Übersetzen der berühmten "Rio-Andirrio-Brücke", erreichen wir die Halbinsel Peleponnes (es wäre eigentlich eine Insel, nach dem Ausheben des Kanals von Korinth im 19. Jh). Unsere erste Station auf dem Peleponnes ist Patras. Wir übernachten auf dem Parkplatz des Media-Marktes, da wir am Abend noch ein Ladekabel für den neuen Laptop von Ida beschaffen müssen. Leider nur mit einem halben Erfolg. Die Computerabteilung hat zwar das gewünchte Kabel. Es ist leider das letzte Exemplar, welches sie nur mit dem ausgestellten Laptop verkaufen wollen. Netterweise sind sie bereit Ida's Laptop über Nacht voll aufzuladen, damit es für den Moment wieder reicht.

Patras hat mehrere Sehenswürdigkeiten. Neben der neobyzantinischen Kirche "Agios Andreas", welche zu den grössten griechisch-orthodoxen Kirchgebäuden auf dem Kontinent zählt und dem Leuchtturm beim Stadthafen, besuchen wir auch das neue und sehr modern gestaltetes Archäologie-Museum, bevor es weiter Richtung "Golden Beach" geht. Diesen südlich von Kyllini, wunderschön gelegene Strand, wollen wir einige Tage geniessen. Im Camping Melissa finden wir einen traumhaften Platz direkt am Meer. Das Wasser ist schon angenehm warm.

 

Feine Strandrestaurants und Bars sowie ausgiegige Strandspaziergänge, lassen uns das Leben so richtig geniessen und Ida hat endlich ihr lang ersehntes Strandleben zur warmen Jahreszeit.

 

 

Antikes Olympia

31.5. - 1.6. 2019

Nach so viel Müssiggang, fahren wir gut erholt weiter zum antiken Olympia, wo wir auf einem tollen Campingplatz einen schönen Platz finden. Die nette Besitzerin ist sehr zuvorkommend und hilft wo sie kann.

Der Campingplatz liegt leicht erhöht am Rand dieses lieblichen Tales, in dessen Mitte die antiken Sportstätten von Olympia liegen.

Noch immer wird an dieser Stelle das olympische Feuer für die Sommer- und Winterolympiaden der Neuzeit entzündet.

Von hier aus wird die Flamme an den Standort der nächsten Spiele getragen, resp. mit dem Flugzeug transportiert. Diese Zeremonie dient hauptsächlich dafür, dass sich das Austragungsland und die Organisatoren der jeweils nächsten Spiele, frühzeitig vor dem Start, in der Weltpresse ins Szene setzen können.

Für Ida und mich sind Besichtigungen von solch wichtigen historischen Stätten, immer wieder tolle Höhepunkte, wo wir uns ausgiebig mit der spezifischen Geschichte auseinandersetzen können.

Das archäologische Museum von Olympia ist sehr sehenswert, wurden hier doch über die Jahrzehnte (ab 1875 Ausgrabungen unter Leitung deutscher Archäologen), immer wieder bedeutende Funde gemacht, welche danach einen Ehrenplatz kriegen im Museum.

 

 

Messene

 3.6. 2019

Ganz in der Nähe der Küstenstadt Kalamata ist eine der schönsten archäologischen Ausgrabungsstätten Griechenlands zu bewundern. Die antike Stadt Messene, welche 369 v. Chr. gegründet wurde und noch in der römischen Kaiserzeit von Bedeutung war. Trotzdem ist Messene eher wenig bekannt bei den Touristen, ein guter Grund für uns dieses Juwel zu besuchen.

Diese ehemalige Stadt, die damals ca. 23'000 Einwohner zählte, ist heute eine der jüngsten und momentan ergiebigsten Ausgrabungsstätten in Griechenland. Das heisst es sind laufend neue Gebäude und Stadtteile zu bewundern.

Die geographische Lage ist bezaubernd, die Ausgrabungen liegen mitten in Olivenhainen, mit Blick zum 16 km entfernten Ionischen Meer und dem Messenischen Golf. Hier können also auch Leute die Landschaft und Aussicht geniessen, welche nicht soviel am Hut haben mit 2300-jährigen Steinen.

Das Erstaunlichste hier ist jedoch das Restaurant am Eingang zu den Ausgrabungen. Es ist super schön gelegen aber leider geschlossen resp. alle Räume sind leer und die Terrasse ebenso. Zum Glück hat es dafür einen Getränkeautomaten (bei dieser Hitze) aber der ist leider auch ausser Betrieb! Die vielen langen (und ausgetrockneten) Touristengesichter sprechen Bände.

Wir haben glücklicherweise im 200 Meter entfernten Wohnmobil einen Kühlschrank, in welchem das kühle Bier auf uns wartet:-)

 

 

Segelausflug mit "Schellenursli"

 4.6. 2019 - 6.6.2019

Nach einer Übernachtung auf dem Parkplatz von Messene geht es wieder zurück ans Meer, dort im Hafen von Kalamata wollen wir Caspar und Hens nochmals treffen um mit der Segeljacht "Schellenursli" einen Tagestörn im Messenischen Golf zu unternehmen.

Das Treffen mit den beiden Seebären und mit Lotti der Frau von Hens, klappt wie vereinbart. Zusammen fahren wir hinaus und geniessen tolle Stunden auf dem Segelboot. Ein schöner Anlass und dies präzise an unserem 37. Hochzeitstag, was will man mehr:-)

Gegen Abend, geniessen wir ein feines Essen im noblen Marinerestaurant.

Am nächsten Morgen verlässt uns Lotti Richtung Schweiz, dafür trifft Marianne und Simon in Kalamata ein.

Wir essen zusammen im superfeinen italienischen Hafenrestaurant. Die "Moule auf Brot mit Tomatensauce" sind äusserst lecker,  ebenso die Pizza mit hauchdünnem Teig.

Ein schönes Wiedersehen mit lieben Segelclub-Freunden, welches wir in vollen Zügen geniessen.

Aber nun heisst es bereits wieder Abschied nehmen und unsere Wege trennen sich.

 

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Caspar, welcher uns so spontan eingeladen hat auf sein Boot und bis bald am Zürichsee.

 

 

 

"Monemvasia" wo das Römische Reich endete

7.6. 2019 - 11.6.2019

Wir fahren via dem hübschen Küstendörfchen Limeni quer über "den zweiten Finger" des Peleponnes nach Mavrovouni zum Campingplatz Meltemi. Dort gibt es einem 3-tägigen Badestopp um das kühlende Nass im "Lakonischen Golf" zu geniessen.

Am 10. Juni  verschieben wir uns bis an den östlichsten der drei Finger des Peleponnes. Beinahe am südöstlichsten Punkt liegt die kleine Insel, resp. Halbinsel "Monemvasia".

Caspar hat uns den Tipp gegeben, dort eine bekannte und schöne Insel-Rundwanderung zu machen.

Bei diesem tollen Wetter steigen die Temperaturen von Tag zu Tag. So wird diese Wanderung zu einer veritablen Hochsommer-Tour. Speziell heiss ist es nach dem Mittag, als wir das Plateau auf der Insel besteigen, wo sich die Reste der historische Festungs-Stadt befinden.

Mit der Eroberung dieser letzten Bastion durch das Osmanische Reich, endete hier 1475 n. Chr. das beinahe 2000-jährige römische Reich definitiv. Monevasia war das letzte territoriale Übrigbleibsel des Oströmischen Reiches (oder Bizantinisches Reich) und des einst so riesigen und glanzvollen römischen Imperiums. Nach der Niederlage gegen die Osmanen verlor Monemvasia rasch an Bedeutung. Von der einstigen Stadt auf dieser Felseninsel, mit damals beinahe 20'000 Einwohnern, ist zu grossen Teilen nur noch eine Ruinenstadt geblieben.

 

Leicht dehydriert schleppen wir uns am späten Nachmittag zurück zum Wohnmobil. Wir stürzen uns sofort ins kühlende Meer um einen Hitzschlag zu vermeiden. Die Nacht verbringen wir am Festland in Paralia Monemvasia mit herrlichem Blick auf die geschichtsträchtige Insel gegenüber.

 

"Mystra"   Florenz des Byzantinischen Ostens

12.6. - 13.6.2019

Nach einer sehr heissen Nacht in Monemvasia, fahren wir wieder nordwärts zurück über die beiden "mittleren Finger" des Peloponnes Richtung Sparta, um dort das im Gebirge liegende byzantinische "Mystra" zu besuchen.

Diese ehemals wohlhabende  Stadt, welche im Mittelalter als das "Florenz des Ostens" bezeichnet wurde, fand  schon in Goethes "Faust" einen wichtigen Platz.

 

Plaka Beach

14.6. - 17.6.2019

Nach den letzten, sehr heissen Tagen, wollen wir einen Badestop einfügen. Dazu fahren wir an den Plaka Beach südwestlich von Nafplio.

Wir finden im "Camping Agrolic" ideale Bedingungen. Die Duschen sind grosszügig und sauber, ebenso die Waschmaschinen. Wir bleiben hier für drei Tage, erledigen die Wäsche, befreien das Wohnmobil vom Wüstensand, welcher durch den heissen Südwind nach Griechenland getragen wurde. Wir baden viel und lassen in der Nacht zur Kühlung die Klimaanlage laufen (erst das 3. Mal in den beinahe drei Jahren unserer Reise). So können wir auch den mitternächtlichen "Ramabazamba" in der Umgebung etwas draussen lassen.

 

Epidaurus

17.6. 2019

Auf der nächste Station unserer Reise durch das antike Griechenland, erwartet uns ein echter Höhepunkt.

 In "Epidaurus", im Nordosten des Peleponns, kann wohl das grösste und besterhaltene Theater aus der Antike von ganz Europa besichtigt werden und es ist schwer vorstellbar, wie vor über 2300 Jahren mit einfachsten Mittel ein so riesigen Bauwerk erstellt werden konnte.

Wenn man zudem bedenkt, dass vor so langer Zeit, aus Sicht der Akustik, ein Meisterwerk erstellt wurde. Einerseits finden hier gegen 12'000 Besucher Platz und trotzdem können die Schauspieler ohne Verstärkeranlagen bis in die oberste Sitzreihe verstanden werden. Die Akustik in diesem Theater ist so gut, dass zuoberst auch eine Münze zu hören ist, welche auf der Bühne zu Boden fällt. Einzige Bedingung ist, dass dies im akustischen Zentrum der Bühne passiert, welche durch eine Steinplatte markiert ist. Umgekehrt, Störgeräusche und Applaus der Zuschauer im tieferen Frequenzbereich, werden extrem abgedämpft.

 

Epidaurus liegt in einer sehr lieblichen Landschaft und es ist auch heute ein grosses Erlebnis, an einer der beinahe jeden Abend stattfindenden Theatervorführungen beizuwohnen. Leider haben wir dies zu spät erfahren.

 

In Epidaurus, einer der wichtigsten Kurorte im Abendland, setzte die Verehrung für "Asklepios" im 5 Jh. v. Chr. ein (zu Deutsch: Äskulap der Gott der Heilkunst) und verbreitete sich von hier aus in der griechischen und später in der römischen Welt.

Auch heute kennt man noch die um den Äskulapstab gewundene Schlange als das Symbol für die Heilkunde und die Medizin.

 

Mykene  / Kanal von Korinth

17.-18.6. 2019

 

Mykene ist nach Troya die zweitwichtigste Entdeckung des deutschen Kaufmanns und Archäologen Heinrich Schliemann, im Jahr 1876. Durch dessen Grabungen gewinnt man einen guten Einblick in das Zentrum der 3500-jährigen mykenischen Kultur. Homer's Geschichten spielen oft an diesem historisch wichtigen Ort, der europäischen Kulturentwicklung.

Bei glühender Hitze steigen wir, zusammen mit anderen verwegenen Touristen, hoch zum weltberühmten Löwentor und weiter hinauf bis zum Palast. Wir besuchen einige der mächtigen Kuppelgräber, auch dasjenige von König Atreus.

Unmittelbar neben dem Löwentor, in den Schachtgräbern, fand Schliemann nebst Gebeinen, sehr wertvolle Grabbeigaben wie goldene Masken, Waffen aus Bronze und unzähligen Goldschmuck.

 

Im neu erstellten Museum sind die goldenen Schätze (wenigstens deren Kopien) zu bewundern. Die Originale sind in Athen im archäologidschen Museum ausgestellt.

 Gegen Abend starten wir zu den letzten Kilometern auf dem Peleponnes. Unser Ziel ist Alt-Korinth. In einer halben Stunde haben wir die Strecke geschafft. Wir übernachten auf einem Stellplatz, unmittelbar bei der Ausgrabungsstätte der historischen Stadt Korinth. Bei Vollmond speisen wir auf einer nahen Restaurant-Dachterrasse, mit wunderbarem Blick auf die beleuchteten Tempel und andere Prunkbauten.

 

Unsere E-Bike-Tour zum Schiffskanal von Korinth, am folgenden Mittag, mündet beinahe in einem medizinischen Notfall von Ida. eine rasche E-Bike -Fahrt bei üer 40 Grad Lufttemperatur ist leider nicht kühlend wen man zuwenig schwitzt, sonder heizt den Körper rasch auf. Mit einer zweistündigen Hitzschlag-Abkühlaktion, mit Hilfe des Inhaltes zweier grosser Flaschen Trinkwasser, können wir das Schlimmste gerade noch knapp abwenden.

Nach diesem Zwischenfall dürfen wir den Ausflug zu diesem imposanten Bauwerk doch noch fortsetzen und etwas geniessen Wir besuchen zusätzlich die versenkbare Brücke beim westliche Kanaleingang am Ende des Golfes von Korinth.

 

Korinth ist unsere letzte Station auf der Halbinsel.

Waren wir tatsächlich beinahe einen Monat auf dem Peleponnes unterwegs?  Wie rasch die Zeit doch beim Reisen vergeht!