Spaniendurchfahrt mit Besuch auf Ibiza

Costa del Plastico

11.4.-13.04.18 

Nach dem Übersetzen mit der Fähre nach Spanien, wollen wir dieses Mal an der südöstlichen Küste dem Mittelmeer folgend  Richtung Barcelona reisen.

Wir werden etwas enttäuscht. Die intensive, touristische  Erschliessung dieser Region führt zu einem massiv erhöhten Verkehrsaufkommen, was wir uns nicht mehr so gewohnt sind. In der Region von "Costa del Sol" und "Costa Tropical" hat es wohl sehr schöne Küstenabschnitte. Doch leider ist das wenige, flache Land zwischen den Bergen und dem Meer, speziell an der "Costa del Almeria", praktisch zu 100% zugedeckt mit Plastik für den intensiven Anbau von Gemüse. Es ist unglaublich, mit welcher Arroganz sich der Mensch auf diesem Planet aufführt. Unvorstellbar riesige Flächen sind einfach zugepackt, mit Plastik. Darunter schuften beinah versklavte, marokkanische Landarbeiter bei Temperaturen zwischen 35 und teilweise 50 Grad und mehr, unter unmenschlichen Bedingungen. Das alles nur damit wir Mitteleuropäer im Winter Tomaten, Gurken, Salate und Erdbeeren (die ja sowieso nach nichts schmecken) kaufen können.

Zudem werden wir mehr als einmal durch die unfreundliche und unwirsche Art von Einwohnern vor den Kopf gestossen, dies trotz (oder eben gerade wegen) dem überdurchschnittlichen Wohlstand in dieser Region.

Wir für unseren Teil, werden in Zukunft diese Gegend meiden und im Winter sicher zurückhaltender sein mit dem Kauf von Sommergemüse. 

 

Denia / Ibiza

14.-19.04.18

Vor einiger Zeit haben wir erfahren, dass Urs und Claudia auf Ibiza einen zweiten Wohnsitz erstanden haben. Mit Urs zusammen arbeitete ich vor rund 40 Jahren bei Oerlikon-Bührle und wir absolvierten während 9 Semestern, das Abendstudium zum Masch.-Ing. FH in Zürich .

Wir haben vor einem Jahr abgesprochen, dass wenn wir von Marokko zurückreisen, Urs und seiner Frau Claudia auf Ibiza einen Besuch abstatten werden.  An der Wärme und im wohlverdienten Ruhestand.

Am Reisetag zur Insel stürmt es wieder einmal und bei ruppiger See überqueren wir die ca.100 km lange Strecke mit einer "Highspeed Katamaran-Fähre" bei Geschwindigkeiten von bis zu 65 km/h. Dieses Mal ohne unser WoMo, welches in Denia auf dem Campingplatz auf uns warten muss.

Das zu Beginn wieder schlechte Wetter auf Ibiza, schlägt am ersten Morgen rasch um und es ist plötzlich strahlender Sonnenschein. Wir geniessen das tolle Wetter.

Ibiza ist ganz anders als wir es uns vorgestellt haben. Claudia und Urs zeigen uns die landschaftlich reizvolle und facettenreiche Insel, welche im übrigen beinahe 300 grosse, kleine und kleinste Strände sowie Buchten zu bieten hat.

 

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Claudia und Urs , dass ihr uns die Insel nähergebracht habt und Gratulation zu eurem super Zweit-Wohnsitz, welcher uns sehr gefallen hat. Wir haben den Besuch bei euch sehr genossen.

Bis bald einmal in der Schweiz oder auf Ibiza.

 

 

Reifenpanne / grosse Überfahrt nach Rom

20.-22.04.18

Nach einem Zwischenhalt in Peniscola, wo wir vor einem Jahr den Geburtstag von Ida gefeiert haben, ist für heute die Fahrt nach Barcelona geplant, wo wir um 22.00 Uhr auf die Fähre nach Rom einschiffen werden.

Bereits auf der Fahrt nach Denia haben wir auf der Autobahn eigenartige Vibrationen im WoMo verspürt, welche mich etwas beunruhigt haben. Nach einer ergebnislosen Kontrolle aller vier Reifen, war ich wieder etwas beruhigt, da es vorkommen kann, dass sich nach beinahe 40'000 Km durch einen einseitigen Abrieb an den Reifen, gewisse Unwuchten bilden können.

Doch kurz nach Fahrtbeginn, als wir auf die Autostrasse Richtung Barcelona aufgefahren sind, verspüre ich ein "schwammiges" Fahrgefühl wie mit Fahrrillen auf älteren Strassen, doch bevor ich reagieren kann, gibt es einen lauten Knall, das WoMo schwankt, vibriert massiv, scheppert laut und ist schwer zu steuern. Ich bremse vorsichtig ab und bringe das Fahrzeug auf dem Pannenstreifen zum stehen. Mit erhöhtem Puls ziehe ich die gelbe Weste an, packe das Pannendreieck aus und sehe mir die Bescherung an. Wie erahnt, gab es hinten rechts einen Reifenplatzer und das WoMo steht nun dort auf der letzthin polierten Alufelge, direkt auf dem Asphalt ?!?

Was macht man da, wenn wie heute üblich, aus Platz- und Kostenspargründen, kein Ersatzreifen zur Verfügung steht?

Da nützt auch das mitgelieferte Reparaturset nix, wenn der Reifen auf gut Schweizerdeutsch "zhudle und fätze isch".

Zum Glück haben wir einen Schutzbrief vom "Automobilclub der Schweiz". Der entsprechenden Nummer telefoniere ich, noch immer mit leicht zittrigen Händen. Durch den ACS wird von der Schweiz aus nun alles organisiert. Nach drei Stunden steht die Pannenhilfe Vorort und nochmals eine Stunde später fährt eine mobile, komplett ausgerüstete Reifenwerkstatt hinter unserem WoMo vor. Mit dabei ein nagelneuer Reifen unserer Grösse. Nun geht es sehr schnell, nach einer halben Stunde steht unser WoMo auf dem neuen Reifen abfahrbereit. Die Spanier sind pragmatisch und sehen in der Wiederverwendung der betroffenen Felge kein Problem und tatsächlich ist der Reifen dicht.

Den neuen Reifen müssen wir direkt bezahlen, der ganze Rest wird durch denn ACS übernommen, wir sind begeistert.

An diesem Tag hatten wir das Glück (im Unglück) gepachtet. Wir beide noch heil, das Fahrzeug zum Stillstand gebracht und unbeschädigt, die Alufelge wieder verwendbar und zu guter Letzt, erreichen wir die Fähre nach Rom noch zeitgerecht. Diese hatten wir nach drei Stunden warten, 80 km von Barcelona entfernt, bereits abgeschrieben.

Mit einer solchen Vorgeschichte geniessen wir nun die 22-stündige Fahrt über das westliche Mittelmeer doppelt. Die Sonne scheint bei wolkenlosem Himmel, das Meer ist beinahe spiegelglatt, Italien kommt auf uns zu, wir sind rundum glücklich.