Nordirland

Nordirlands küste (Causeway)

17.-18.8.17

Nach 3 Monaten England und Schottland übersetzen wir mit der Fähre den "North Chanel" von Schottland (Cainryan) nach Nordirland (Larne) nördlich von Belfast. Nach der 4-stündigen Fahrt geht es direkt weiter nordöstlich, der wunderschönen Antrim-Küste entlang. Dieser Landstrich dient immer wieder als Filmkulisse. Einerseits ist Irland der wichtigste Ableger der grossen Filmstudios von Hollywood, andererseits besitzt Irland ein unerschöpfliches Reservoir an schönen und dramatischen Landschaften, die sich als Filmkulissen exzellent eignen.

Wir legen einen ersten Halt beim Dorf "Cushendun" ein. Dort befindet sich eine Höhle am Meer, welche als Kulisse im Film "Game of Thrones" verwendet wurde. Nach deren Besuch, beschliessen wir auf dem örtlichen Campingplatz zu bleiben.

Am nächsten Tag  pedalen wir mit unseren E-Bikes entlang der Nordküste nach Ballycastle, da es dort mehre "GoT"-Drehorte zu besichtigen gibt, welche wir in Natura sehen möchten. Die schmale Strasse bietet sehr schöne Aussichtspunkte und ist beidseitig eingefasst mit wilden Fuchsia-Büschen, die im schönsten Rot in voller Blüte stehen.  

Aber die Küste ist sehr hügelig und der Strassenverlauf extrem steil, so dass wir auf diesen knapp 20 km unerwartet viel Akkuladung verbrauchen mit unseren schweren E-Bikes .

Auf dem Rückweg heisst es deshalb sparsam über die flache Hochmoorebene zu fahren.

Leider entpuppt sich der vermeintliche Radweg durch das Moor nach etwa 10 km als Sackgasse, obwohl meine Handy-Offline-Karte "maps.me" den Weg als durchgängig angibt. Ich vertraue der Kartenangabe und wir fahren weiter, nach 1 km ist endgültg Schluss mit fahren. Der Naturweg wird immer sumpfiger und wir schieben unsere E-Bike über den vermuteten Weg, der nun immer mehr im Moor zu verschwinden droht. Nach mühsamen 5 km E-Bike schieben, diversen überwundenen Sumpflöchern, sehen wir die Strasse wieder von weitem. Knapp vor Ende dieser Odyssee, versinkt Ida mit einem Bein komplett in einem Sumpfloch. Ohne Hilfe würde sie wohl jetzt noch dort drin stecken. Ziemlich erledigt erreichen wir die Strasse und sind froh, dass dieses Abenteur glimpflich ausgegangen ist. "Lessons Learned", Fusswege auf der Karte sind eben Fusswege und keine Radwege!
Wir spüren am Morgen die Strapazen des Vortages. Tja, wir sind definitiv keine "zwanzig" mehr;-)

Unsere E-Bikes sind von der dunklen "Moorsauce" so stark verschmutzt, dass ich über zwei Stunden für deren Reinigung brauche.  

Am nächsten Tag besuchen wir "The Dark Hedges" (Die dunkle Hecke), eine extrem beeindruckende 200-jährige Baumallee(wie könnte es anders sein, auch dies ein Filmdrehort). Die Baumkronen über der Strasse sind komplett ineinander verwachsen und die Strasse wird tunnelartig überdacht und ist am hellheiteren Tag sehr finster, eine fantastische Szenerie.

 

 

Giant's Causeway

 19.9.17

An der Nordküste erwartet uns ein Naturwunder der Extraklasse. Die Giant's Causeway oder "Der Damm der Riesen" in der Nähe des Dorfes "Bushmills. Dieses Naturwunder, das seit 1986  zu den UNESCO-Welterbestätten gehört, besteht aus ca. 40'000 meist achteckigen Basaltsäulen, welche sich bei einem sehr regelmässigen Abkühlprozess von heisser und flüssiger Lava vor ca. 60 Mio. Jahren gebildet haben. Diese bis 12 Meter hohen und gleichmässig geformten Basaltsäulen haben einen Durchmesser von ca. 40 cm. Der Giant's Causeway führt etwa 5 km den Klippen entlang bevor er ins Meer mündet.

Einer alten, irischen Legende nach, kommt der Basaltsäulen-Pfad gegenüber an der schottischen Küste wieder an Land und wurde durch den Riesen "Fionn mac Cumhail" erbaut um seine schottischen Widersacher, den Riesen "Benandonner" in einem Duell zu besiegen.

"Giants Causeway" ist wohl die meist besuchte Sehenswürdigkeit  Nordirlands. Entsprechend mussten auch wir diesen Ort mit einigen hundert anderen Touristen teilen. Aber wie ein Freund von uns letzthin sagte: "Die Touristen sind ja die anderen". Trotzdem tue ich mich als Hobbyfotograf zuweilen etwas schwer mit den "lieben Touri-Kollegen", wenn sie mir ständig ins Bild "trampeln". Ich brauche dann entsprechend mehr Zeit (und etwas Nerven) um in einem besucherarmen Moment meine Aufnahmen schiessen zu können.

 

 

Londonderry / Derry

20.-21.9.17

Bei der Fahrt nach Nordwest-Irland legen wir bei Londonderry/ Derry (die meist protestantischen Unionisten von Nordirland pflegen "Londonderry" zu sagen) einen Zwischenhalt ein und übernachten auf einem zentrumsnahen Parkplatz, direkt am Meeresarm des River Foyle.

Am morgen erwartet uns schönstes Wetter und der Abstecher ins Stadtzentrum zeigt uns Derry von der besten Seite.

Bekannt wurde die Stadt im nordirischen Bürgerkrieg, als die dort stationierten britischen Truppen am 30. Jan. 1972, dem sogenannten "Bloody Sunday" in eine Gruppe Demonstranten schoss und dabei 13 Menschen töteten und weitere 13 verletzten.

Derry hat eine teilweise voll intakte und äusserst massive Stadtmauer aus dem 17. Jh., diese ist begehbar und kann frei besichtigt werden.

 

 

Downpatrick Head

21.- 22.9.17

Nach dem passieren der nordirischen Grenze zur Republik Irland, welche man kaum bemerkt, geht es weiter an die Nordwestküste Irlands. Wir durchfahren sehr schöne und eindrücklich grüne Landschaften. Ziel ist der "Downpatrick Head" bei Ballycastle, eine wilde Küstenlandschaft mit furchterregenden Klippen.  Die vom Meer ständig bearbeiteten  Klippenteile sind teilweise über mehrere hundert Meter komplett unterspült, wobei sich Riesenschlünde auftun und die Meeresbrandung drohend grollt.

Wir übernachten auf demselben Parkplatz, wo ich vor vier Jahren mit unseren beiden Söhnen Fabian und Roman, zusammen mit Max, einen Ausflug unternahmen, als wir in Ballina am Lachsfischen waren.

Downpatrick Head ist ein echter Geheimtipp in Irland.