Frankreich

Nancy bis Metz

 

2.9.16

Bevor wir unser nächstes Ziel, Nancy anfahren, rollen wir weiter auf der Vogesenhochstrasse. Überraschenderweise entdecken wir einen braunen Wegweiser für Sehenswürdigkeiten. Kurzentschlossen folgen wir dem Hinweis. Der kurvenreiche Weg führt uns in die Höhe über Ottrott zum Kloster Mont Sainte-Odile. Der Ausblick ist atemberaubend und das Kloster steht trutzig auf einem Felsen in luftiger Höhe. Der Abstecher hat sich mehr als gelohnt, auch wenn wir unser angestrebtes Ziel heute nicht mehr erreichen werden.


Nancy

 

3.9.16

 

Nun aber wollen wir Nancy entdecken. Ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt steuern wir einen hübschen Zeltplatz an. Das WoMo schön parken, am Strom anschliessen und schon sind wir bereit unsere Fahrräder aus der Garage zu holen. Im rasanten Tempo rauschen wir den Berg hinunter, so schnell, dass unsere Elektroanzeigen auf dem E-Bike-Display verrückt spielen.

 

Eigentlich hatte ich keine Ahnung was mich in Nancy erwartet, ausser, dass ich in der Schule gelernt hatte, dass hier Karl der Kühne sein Blut, in der Schlacht gegen das Herzogtum Lothringen und die Eidgenossen, verloren hat.

 

Umso überraschter waren wir, als wir mitten in Nancy auf dem „Place Stanislas“ standen. Nicht umsonst wird dieser Platz als einer der schönsten Plätze Europas genannt und ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Wunderschöne Bauten, goldene Gitter und reich verzierte Strassenlampen schmücken diesen gigantischen Platz.

 

St-Nicolas-de-Port

 

4.9.16

Unser nächstes nahe Ziel führt uns zuerst nach St-Nicolas-de-Port, wo1475 die Schlacht stattfand und wo als Dank für den Sieg,  gegen Karl den Kühnen, nicht etwa wie bei uns eine kleine Schlachtkapelle hingestellt wurde. Nein, wie es sich für die Franzosen gehört, wurde mitten im Dorf von St-Nicolas de-Port, innerhalb von 63 Jahren ein gigantischer Dom erstellt.

Wir waren schon etwas baff, dass da mitten aus kleinbürgerlichen Häusern, des heute 6000 Seelen-Dorfes, ein so riesiger Dom emporragte und wir als einzige Besucher im 80 Meter langen und 32 Meter hohen Dom (die beiden Türme sogar 87 Meter hoch), ein privates Orgelkonzert geniessen durften.

 

 

Danach fuhren wir durch eine liebliche Landschaft. Riesige Felder, die so fein geeggt wurden, als ob Kinder mit dem „Sändeli Siebli“ darin gespielt hätten. Hügelige mit Platanen gesäumte Alleen und pfeilgerade Strassen, führen uns nach ca. 2 Stunden Fahrt nach Metz, wo wir für zwei Tage direkt an der oberen Mosel campierten.

 

Metz

4.-7.9.16

Ein Campingplatz mitten in Metz (500 m bis zum Zentrum), wunderschön gelegen an der Mosel, wieder wolkenloses Sommerwetter, versprachen einige schöne Tage, wie wir uns dies eigentlich immer wünschen würden.

Die obligaten Besuche der Doms in den Nordfranzösischen Städten, ist für uns immer ein absolutes Muss. Es ist einfach unvorstellbar, wie lange es her ist, wo mutige Männer Pläne gestalteten und Fundamente abschritten, für Gebäude von riesigem Ausmass für die damalige Zeit.

Das diese Gotteshäuser, welche 600 bis beinahe 900 Jahre alt sind, zwei Weltkriege überstanden haben, auch heutige, moderne Menschen, welche sich grosse Bauten gewohnt sind, in diesem Masse beeindrucken können, ist nicht verwunderlich.

So ist auch der Dom von Metz ein Wunderwerk der gotischen Baukunst. Speziell hier sind die extrem schönen Glasmalereien, welche von unterschiedliche Generationen von Glaskünstlern erstellt wurden.

Bei einer Velotour entlang der Mosel, haben wir festgestellt, das auch der obere Lauf der Mosel von Schiffen befahren wird und wie sicher auch 150 Meter lange Flussschiffe manöverieren können, haben wir beim neuen Hafen von Metz direkt mit verfolgen können.