Nordwestwärts nach Portugal / Lissabon

Zwischenhalt in Beja

17.-18.11.16

Wir erwarten unseren ersten Besuch in Lissabon am 21.11. und fahren deshalb gemütlich nordwestlich, zur portugiesischen Westküste. Unterbrochen wird die Fahrt durch zwei Übernachtungen. Das erste Mal nächtigen wir hinter einer Tankstelle südwestlich von Sevilla. Das zweite Mal in Beja, der ersten grösseren Stadt auf unserer Reise durch Portugal. Diese liegt  leicht südlich mitten im Land. Es soll hier im Sommer am heissesten werden in ganz Portugal.

Wieder einmal werden wir bei einem spontanen Halt positiv überrascht. Beja war schon eine Römerstadt (Pax Julia) unter Kaiser Augustus und Regionalhauptort von Lusitania (ca. die halbe Fläche von Portugal im Süden). Der Ursprung geht weit zurück bis zu den Kelten. Am Rande der Stadt wäre eine gut erhaltene römische Villa zu besichtigen. Doch wir müssen am nächsten Tag weiter.

Wir geniessen jedoch den abendlichen Spaziergang durch die schöne Altstadt mit den engen Gassen und mit zwei  ehemaligen Klöstern innerhalb von 500 Metern. Wir besichtigen das Castelo de Beja und lassen uns am Abend im ehemaligen Franzikaner-Kloster und heutigen Hotel "Pousada Convento de Beja" kulinarisch verwöhnen.

 

 

Lissabon

18.11.-28.11.16

Von Beja kommend, erreichen wir Lissabon am 18.11. und können uns Zeit lassen, um uns auf den ersten Besuch vorzubereiten. Am 24.11. ist es soweit, wir fahren mit dem Bus zum Flughafen Lissabon, um meine Schwester Verena und Michi ihren Lebenspartner zu empfangen.

Nun sollte man wissen, dass der Bus am Flughafen Lissabon nicht bei den Terminals stoppt, sondern in der Nähe bei einer Strassen-Unterführung, ohne Blick auf den Flughafen und diese Haltestelle ist nicht einmal beschriftet. So steigen wir leider zu spät aus und müssen im strömenden Regen (das zweite Mal seit drei Monaten, dass wir den Regenschirm brauchen) zurück rennen, weil das Flugzeug nach Flugplan bereits gelandet sein sollte.
Verschwitzt und "etwas" verregnet erreichen wir den Terminal. Da der Wind, welcher uns entgegenpeitschte auch in der Höhe gewirkt hat und somit auch den Flug unserer Besucher verlangsamt hat, haben wir doch noch genügend Zeit um uns etwas zu erholen bis zur Ankunft.

Wir sind etwas aufgeregt bis Verena und Michi endlich durch die Ankunft schreiten, da wir seit drei Monaten keine Verwandten mehr gesehen haben.  Wir freuen uns riesig auf die vier bevorstehende Tage und sind auch gespannt, wie es funktionieren wird zu viert im Wohnmobil. Obwohl das Fahrzeugkonzept ausgelegt ist dafür und wir mit Freunden nach Übernahme des WoMo's bereits eine Feuerprobe durchgeführt haben, ist es halt doch der erste offizielle Besuch.

Endlich kommen die beiden, ein fröhliches Wiedersehen und wir fahren gemeinsam im Taxi zur "exklusiven" Adresse "Lisboa Camping"!

Es wird eine wunderbare Zeit, zwei Tage sind für die Stadt eingeplant und einen Tag setzen wir für einen Ausflug in die Umgebung ein.

Ab dem Moment wo wir aus dem Flughafengebäude kommen, zeigt sich Lissabon von der schönen Seite. Die angesagten Regentage verwandeln sich und es ist meist sonnig und regenfrei.

Die portugiesische Hauptstadt ist in die Hügellandschaft am Atlantik eingebettet, so starten wir am Dienstagmorgen unsere Besichtigung in der Unterstadt "Baixa", von wo wir den Höhenunterschied zum oberen Stadtteil mit einer Fahrt im berühmten Lift "Elevador do Carmo" (ein UNESCO-Weltkulturerbe)  absolvieren. Der Lift wurde Ende des 19. Jh. als Stahlkonstruktion frei stehend aufgebaut. Oben führt eine Brücke zum Stadtteil "Bairro-Alto". Von dort fahren wir mit dem nostalgischen "Tram 28" die gesamte westliche Strecke ab, dann wieder hinunter nach Baixa und auf der anderen Seite hinauf in den berühmten Stadtteil "Alfama" mit den typischen Treppengassen, stimmungsvollen Plätzen und den alten Häusern, welche die gesamte Fassade mit Keramikplatten belegt haben. Ein klassisches Baumerkmal hier.

Am Abend geniessen wir ein feines Nachtessen in der Altstadt.

Am Mittwoch fahren wir zu viert mit dem Wohnmobil entlang der Atlantikküste via "Cascai" einem Badeort westlich von Lissabon, dem "Boca da Inferno", bei welchem die Atlantikbrandung grosse Aushöhlungen geschaffen hat und welche man von Aussichtsplattformen aus bewundern kann. Danach geht es zum westlichsten Punkt vom europäischen Festland, dem "Cabo da Roca" von wo man eine herrliche Aussicht hat zum Leuchtturm und hinaus auf den Atlantik, mit seiner tosenden Brandung  an die Felsen der Klippen.

Als krönender Abschluss fahren wir noch nach Sintra (im nächsten Teil beschrieben).

An dieser Stelle, einen herzlichen Dank an Verena und Michi für den Besuch und die tollen Tage, die wir zu viert verbringen durften. "Es hat uns viel Freude bereitet, Lissabon mit euch zu entdecken".

Nach diesem  Besuch stellen wir fest, das es sich zu viert gut leben lässt in unserem  Wohnmobil und sich das Fahrzeugkonzept voll bewährt hat, so können wir uns auf weitere Besucher freuen.

 

Sintra

26.- 29.11.16

Sintra, die ehemalige Sommerresidenz der portugiesischen Könige, liegt zwischen Lissabon und dem Atlantik auf ca. 200 m.ü.M..  Um Sintra herum haben sich in dieser Region Adelige und Exzentriker aus ganz Europa, teilweise kuriose Schlösschen und Paläste bauen lassen. Diese Paläste, sind heute UNESCO-Weltkulturerbe und eine Touristenattraktion ersten Ranges.

Nach dem ersten Besuch von Sintra mit Verena und Michi, haben wir spontan entschieden, nochmals einen Tag dort zu verbringen, weil es uns so gefallen hat und wir sowieso noch nordwärts  fahren wollen.

Speziell der Palast "Quinta da Regaleira", respektive dessen weitläufiger Park mit seinen Grotten, deren verschlungene Unterwelt mit tiefen Brunnen resp. "reziproken" Türmen, mit Wasserbecken, Kaskaden und Teichen sind (wie im Reiseführer beschrieben) Romantik mit Elementen aus der Gedankenwelt von Freimaurern und Alchemisten. Etwas vom phantasievollsten was wir an Park- und Gartenanlagen je gesehen haben.

Zum Glück haben uns Freunde auf dieses Highlight aufmerksam gemacht.