Auf den Spuren der Römer / Extremadura

Ruinen von Itàlica

12.3.-16.3.17

Wir verlassen Sevilla in nördlicher Richtung zur Extremadura. Zuerst wollen wir aber noch die römischen Ruinen von Italica besuchen. Diese liegen etwa 10 Km ausserhalb Sevilla.

Die ca. 200 v. Chr. gegründete Stadt war Geburtsort von zwei römischen Kaisern (Trajan und Hadrian).

Kaiser Hadrian erhob Italica zur Kolonie und es wurden weitere Stadtteile gebaut, die heute noch besichtigt werden können. Die Stadt war vor rund 2000 Jahren eines der wichtigsten römischen Zentren im Westen des Reiches. Es war wohl eine reiche Beamtenstadt, wegen der Nähe zu Hispalis (Sevilla), welche vor allem Handel betrieb und bevorteilt war durch einen direkten Anschluss ans Meer, war der Niedergang von Italica eigentlich schon programmiert. Nach dem Zerfall des römischen Reiches verlor die Stadt laufend an Bedeutung, bis sie unter den Mauren völlig verlassen war und über die nächsten 1000 Jahre nur noch als Steinbruch diente. Bis im 18. Jh. die ersten archäologischen Ausgrabungen durchgeführt und die Ruinen geschützt wurden.

Italica ist bekannt für die schönen Bodenmosaike, wobei die Allerschönsten davon ins archäologische Museum von Sevilla "abgezügelt " wurden.

Im weiteren ist das Amphitheater sehenswert welches ca. 25'000 Plätze hatte. Es war die drittgrösste Arena im römischen Reich. Auch von dort gibt es ein wichtiges Fundstück, die Bronze Schrifttafel mit dem lateinischen Text "Tabula Gladitoria", welche heute im archäologischen Museum in Madrid zu sehen ist. Eine Kopie davon ist im Amphitheater in Italica zu bewundern.

 

Zafra in der Extremadura

12.3.-16.3.17

Auf halbem Weg durch die Extremadura nach Mérida, legen wir bei Zafra einen Zwischenalt ein. Die Extremadura, welche eine der 17 autonomen Regionen Spaniens ist, besteht aus den Provinzen Caceres und Badajos.

Die Regionalisierung und Dezentralisierung der Macht, war ein wichtiger Bestandteil des spanischen Demokratisierungs-prozesses, welcher nach dem Tod von Diktator Franco 1975 einsetzte. Erst unter Felipe Gonzales, dem sozialistischen Ministerpräsidenten,  wurde dann ab 1982 diese Regionalisierung wirklich vorangetrieben.
Die Extremadura erhielt deshalb im Jahre 1983, als letzte der 17 Regionen, ihre Autonomie.

Diese Gegend wurde während Jahrhunderten durch die Kriege zwischen Christen und Mauren gebeutelt. Es war eine arme Region und eine der am dünsten besiedelten in Spanien.

Deshalb ist dieser Landstrich auch noch relativ wild, mit vielen seltenen Vogelarten wie Adler, Geier, Schwarzstorch und Kranich. Aber auch Raubtiere, wie der seltene Pardel Luchs und der Wolf sind hier wieder heimisch.

Unser Ziel ist es, eine schöne Wanderung durch diese Landschaft zu unternehmen. Das Wetter stimmt und die Wandervorschläge sind besprochen. Wir entscheiden uns für eine 18 Km lange Rundwanderung.

Zuerst geht es ca. 200 Meter hoch über die nächste Hügelkette. Danach über Stock und Stein, in einer wunderschönen Landschaft mit sehr grossen Weideflächen und einem Stausee. Wir treffen auf einen Adler und einen Wiedehopf, halbwilde Rinderherden und auf die schwarzen, iberischen Schweine, welche den feinen Schinken "Jamon Serrano" liefern.

Müde zurück in Zafra, runden wir den Tag mit einem feinen Essen in einem Parador ab.

 

 

MÉriDA  (eMeRITA Augusta)

 

27.3.-28.3.17

 

Es gibt Stimmen die besagen, dass Mérida mehr römische Bauten habe als Rom selber, was sicher übertrieben ist. Wir wollen uns diese historische Stadt trotzdem näher ansehen und sind überrascht, wieviel es da zu entdecken gibt.

Es ist erstaunlich, was hier unter einer 10-15 Meter hohen Erdschicht ausgegraben wurde.

In Merida kann kaum gebaut werden. Wo man den Aushub für ein Haus auch immer startet, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stösst man auf römische Ruinen. Dann rücken die Archäologen an und fertig ist mit "Häusle bauen".

Die Städtebauer haben sich eines  Kniffs bedient um trotzdem neue Bauten erstellen zu können (siehe Bilder).

Sehr beeindruckend in  Merida ist das Theater, das gerade im Anschluss das Amphitheater gebaut wurde.  Es ist das grösste und best erhaltene römische Theater überhaupt. Jeden Sommer wird es für diverse Veranstaltungen von internationalem Rang genutzt.

Die "Puente Romana" ist nicht minder grossartig. Mit 16 Bögen und einer Gesamtlänge von 755 Metern, überspannt sie den Fluss "Guadiana"und gilt als die längste erhaltene Römerbrücke. Wenn man sich die vielen Hochwasser vorstellt, die der Brücke zugesetzt haben, ist es unglaublich, dass die ersten 5 Brückenbogen noch komplett ursprünglich sind.

 

 

 

Der Stausee von MErida

 

29.3.17

Als wir über den teilweise verfallenen Aquädukt von Mérida nachlesen, erfahren wir, dass der zugehörige Stausee tatsächlich noch mit der ursprünglichen Staumauer der Römer funktioniert. Wir können kaum glauben, dass dies überhaupt möglich ist und wollen das historische Bauwerk mit eigenen Augen sehen.