Nordmarokko

Von Südspanien nach Asilah in Marokko

22.- 24.01.18

Die Fähre bringt uns über die Strasse von Gibraltar nach Marokko. Im Hafen von Tanger-Med ist die Abfertigung am Zoll scheinbar besser als in der spanischen Enklave Ceuta. Aber auch in Tanger-Med (neuer grosser Mittelmeerhafen Tanger Meéditerranée) dauert die Abwicklung bis zu einer Stunde.

Anschliessend geht es zügig über die Autobahn südlich an der Stadt Tanger vorbei, direkt zur Stadt Asilah am Atlantik.

Das wir nun in Afrika sind, merkt man sofort und wir tauchen ein in die muslemische Welt .

Noch am Spätnachmittag spazieren wir in die Medina von Asilah um die Menschen hier etwas kennen zu lernen. 

Wie vermutet sind die älteren Frauen recht konsequent verschleiert oder tragen im Minimum ein Kopftuch.

Bei den jungen Frauen ist das Bild sehr heterogen. Die einen sind westlich gekleidet, tragen aber auch Kopftücher diverser Ausprägung(Schaila, Hidschab, Al-Amira, Chimar und wie sie immer heissen). Wenige tragen die Haare offen und wenige andere tragen lange Kleidung bis hin zum Tschador.

Bei den Männern sind nur noch die älteren Herren mit dem traditionellen Djellaba mit Kapuze gekleidet. Die Jüngeren  sind beinahe zu 100% westlich gekleidet.

Am ersten Morgen werden wir geweckt durch den Muezzin, was uns nun definitiv ein Gefühl vermittelt weit von zu Hause entfernt zu sein. Unser Tagesausflug in die Medina von Asilah zeigt uns die grosse Diskrepanz der Kulturen zu Europa (ohne Wertung). Im klassischen Souk (Markt) gibt es zum Thema Sauberkeit und Hygiene einigen Anpassungsbedarf unsererseits. Wir brauchen wohl noch einige Tage uns an diese Kultur zu gewöhnen.

  

 

die Römerstadt Volubilis

25.01.18

Kurz vor unserem Tagesziel "Moulay Idris", legen wir bei der Ausgrabungsstädte der grössten Römerstadt Marokkos, "Volubilis" einen Zwischenhalt ein. Aus dem Reiseführer haben wir erfahren, dass hier fantastische Bodenmosaike zu bewundern seien, darauf sind wir sehr gespannt und wir werden nicht enttäuscht.

Unglaublich wie prachtvoll und in welch gutem Zustand die riesigen Mosaike nach beinahe 2000 Jahren noch sind.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Volubilis UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Die Vorstellung, dass die Römer auf diesen Böden herumgelaufen sind und ihr Leben darauf verbrachten, ist irgendwie unglaublich.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass neben diesen kunstvollen Exemplaren, welche noch an ihrem Originalstandort sind, die aller schönsten Mosaike natürlich wieder einmal abgezügelt wurden, dieses Mal ins archäologische Museum von Tanger. Aber auch die verbliebenen Kunstwerke hinterlassen bei uns einen bleibenden Eindruck.

Die Stadt zählte in der Blütezeit gegen 20'000 Einwohner und diese lebten hauptsächlich vom Olivenanbau und vom Handel wild gefangener Löwen und Leoparden, welche an die grossen Arenen des römischen Reiches verkauft wurden.

Folgende Bilder ohne Kommentar und zum geniessen...

 

Die heilige Stadt Moulay Idris

25.-26.01.18

Wenige Kilometer von Volubilis entfernt erreichen wir die heilige Stadt Moulay Idris, welche als wichtigstes Wallfahrtsort Marokkos gilt. Hier ruht in der Grab-Moschee "Idris I", der Begründer der ersten marokkanischen Dynastie.

Moslems können Anstelle einer kostspieligen Reise nach Mekka (eine der fünf Pflichten jedes Moslems), fünf Mal nach Moulay Idris pilgern, um diese islamischen Vorgaben aus dem Koran zu erfüllen.

So pilgern jedes Jahr gegen 40'000 Gläubige in den zwei Monaten der jährlichen Feierlichkeiten zu Ehren des "Idris I" in die Stadt.

 

 

MeknÈs

26.-28.01.18

Meknès ist die erste Königsstadt Marokkos, welche wir besuchen. Neben Meknès zählen noch drei weitere Ortschaften zu den Königsstädten, nämlich Rabat, Marrakesch und Fès. Diese vier Städte waren alle einmal Hauptort einer marokkanischen Dynastie und wurden vom den jeweiligen Herrschern prunkvoll ausgebaut. So sind sie heute Hauptanziehungspunkte für die Touristen.

Die Königsstadt "Ville Impérial" in Meknès (UNESCO-Weltkulturerbe), wurde durch den brutalen Alouitenherrscher "Moulay Iamail" mit 30'000 Sklaven, darunter 3000 christliche Kriegsgefangene zu Beginn des 18. Jh. unter grössten Strapazen erbaut.

Riesige Paläste mit Gärten, Stallungen, Getreidespeicher usw. , welche durch eine sage und schreibe 40 km(!) lange Palastmauer umringt waren, wurden ohne Rücksicht auf Verluste innerhalb weniger Jahre aus dem Boden gestampft.  Als Baumateriallager mussten antike Städte in der Umgebung herhalten, darunter auch die Römerstadt "Volubilis".

Leider befinden sich diverse Sehenswüdigkeiten in Renovation, so dass wir nur wenige Bauten besichtigen können.