Nord-Norwegen

Trondheim

3.-4. Aug

Am 3. August überfahren wir die schwedisch-norwegische Grenze. Damit verbunden ist ein markanter klimatischer Wechsel. Von der Nordsee, wird nun feuchte und warme Luft herbeigeführt. Diese wird durch die vorherrschende Westströmung über die norwegischen Bergketten in die Höhe gezwungen und es kommt zu intensiven Regengüssen.

Der Weg Richtung Trondheim führt uns durch eine zerklüftete Wald- und Berglandschaft, welche durch wilde Bäche und Flüsse geschaffen wurde. Ideale Lebensbedingungen für Elche.

Etwas enttäuscht, dass wir in ganz Schweden kein einziges dieser stolzen Tiere sichten konnten, hält Ida nun konzentriert Ausschau danach, da es in dieser Gegend eine relativ hohe Dichte davon geben soll. Wir sind keine drei Stunden in Norwegen unterwegs und Ida entdeckt einen Elch im hohen Gras, nahe bei der Strasse. Ich kann gerade nicht anhalten, da mich mehrere Autos hinter uns stressen. So fahren wir noch etwa 500 Meter, wenden rasch und fahren zurück. Tatsächlich ist der pudelnasse Jungelch am Ort verblieben und ich kann gerade im letzten Moment, vor seiner Flucht in den Wald, den Auslöser der Fotokamera drücken. Insgesamt werden wir sechs Elch-Sichtungen haben, teilweise mit Jungtieren, einmal sogar eine Elchkuh mit Zwillingen, was scheinbar sehr selten vorkommt. 

 

Trondheim schauen wir beim Vorbeiweg an. Eine sehr interessante Stadt mit ursprünglichen hölzernen Lagerhäusern an der Flussmündung zum Hafen, die alle bis zur Hälfte auf Holzpfählen im Wasser stehen. Daneben beeindruckt auch der sehr modern gestaltete neue Teil der Stadt.

Zufälligerweise treffen wir auf einen mittelalterlichen Markt rund um die Kathedrale von Trondheim, welche uns in der Zeit Jahrhunderte zurück katapultiert.

 

  

"Mosjöen" / Wanderung mit Björg zur " Rabot-Hytta"

6.-7.08.18 

Das Dorf "Mosjöen" ist der Heimatort von Björg, einer Bekannten von uns. Wir haben erfahren, dass sie wie jedes Jahr im Sommer, zusammen mit ihrem Mann Toni, einige Wochen hier oben die Ferien verbringt.

So nutzen wir die Gelegenheit und nehmen Kontakt auf.

Angekommen in Mosjöen kommt Björg zu uns auf den Campingplatz, Toni ist leider gerade an diesem Tag zurück Richtung Schweiz abgeflogen. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem Willkommensdrink, geht es zum Nachtessen. Wir schlendern durch das authentische Städtchen und erfahren einiges über die Vorfahren von Björg. Nach dem Essen gesellt sich Björg's Schulfreundin Anne Luisa zu uns. Als wir eine Viertelstunde vor Mitternacht aus dem Restaurant kommen, ist es immer noch hell resp. Abenddämmerung. Wir sind nun soweit nördlich, dass es um Mitternacht nicht mehr richtig dunkel wird, obwohl bereits über einen Monat seit dem längsten Tag im Jahr vergangen ist.

Tags darauf ist schönes und warmes Wetter angesagt. Zusammen mit Björg unternehmen wir eine längere Wanderung zur neuen, im modernen Stil gebauten "Rabot-Hytta", welche über ein Seitental vom Dorf "Korgen" aus erreichbar ist. 

 

 

"Sandnessjöen" / E-Bike Tour auf der Insel "Dönna"

31.07-1.08.18 

Nach dem Besuch bei Björg, fahren wir auf ihren Rat nach "Sandnessjöen" und von dort mit unseren E-Bikes via Fähre auf die Insel "Dönna" und geniessen eine Rad-Tour mit Blick auf die "Seven Sisters" (eine Bergkette mit sieben Spitzen auf dem Festland).

Wir starten bei blauem Himmel. Gegen Ende der Tour nimmt die Bewölkung stetig zu. Mit viel Glück erreichen wir nach der Rückfahrt auf der Fähre, im letzten Moment unser WoMo. Wir können gerade noch unsere E-Bikes in der Garage verstauen und der Himmel öffnet seine Schleusen. Nach zwei Stunden intensivsten Regenschauern, scheint um etwa 23.00 wieder die untergehend Sonne und produziert wunderschöne Lichtspiele .

(Bilder ohne Kommentar)

 

 

Fährenfahrt über den Polarkreis

1.08.18 

Neben der Hauptroute "E6" zum Nordkap, führt die berühmte Strasse "Fv 17" noch westlicher den Fjorden entlang nach Norden.

Diese landschaftlich beeindruckende Berg- und Fjordwelt, wurde durch die riesigen Gletscher der letzten Eiszeiten geformt. Mehrere tausend Meter dicke Eispanzer bearbeiteten die Felslandschaft.

Die Strecke zum Nordkap wird auf diesem Teilstück extrem gedehnt, indem die Fjorde umfahren werden müssen und nur teilweise mit Fähren überbrückt sind. So erleben wir die Polarkreisquerung auf einer dieser Fahrten mit der Fähre von "Kilboghavn" nach "Jektvik".

  

 

Wanderung zum "Svartisen"-gletscher

1.08.18 

Nach der Fähre bei "Jektvik", fahren wir noch einige Kilometer weiter, bis wir auf der gegenüberliegenden Seite des "Holandfjorden" zwei der 60 Gletscherzungen des "Svartisen"-Gletscher erblicken. Dieser zweitgrösste Gletscher Norwegens dehnt sich immer noch über eine Fläche von 370 Quadratkilometer aus und ist damit 4,5 x grösser als der "Aletschgletscher", seines Zeichens der grösste Gletscher der Alpen.

Der Rückgang des "Svartisen" welcher aktuell nicht mehr direkt ins Meer "kalbert", begann bereits nach 1910. Ab dem 2. Weltkrieg als die nahegelegene Stadt "Mo i Rana" mit staatlicher Unterstützung industrialisiert wurde, ist der Gletscherrückgang augenfällig geworden und der Prozess schreitet nun mit der aktuellen Klimaerwärmung, je länger je schneller, fort.

Wir übernachten an einem selten, schönen Parkplatz neben der Hauptstrasse mit Blick auf den Gletscher.

So entscheiden wir spontan, am nächsten Morgen mit der kleinen Fähre den "Holandfjorden" zu überqueren und danach zur Gletscherzunge "Engabreen" zu wandern. Es wird ein eindrückliches Erlebnis, obwohl es leicht zu Regnen beginnt als wir beim abbrechenden Eis des Svartisen ankommen.