Die antiken Städte um Neapel und den Vesuv

Die Griechischen Tempel von "Paestum"

8.-9.12.18

Auf dem Weg Richtung Neapel besuchen wir die etwas von der Westküste zurückversetzte, archäologische Ausgrabungsstätte "Paestum". Diese wurde in der Antike im Jahre 600 v. Chr. als sogenannte Pflanzenstadt und Kolonie, unter dem Namen "Poseidonia" durch die Griechen gegründet. Das sehr fruchtbare Land und reger Handel führten zu raschem Wohlstand. So wurde bereits nach 100 Jahren mit dem Bau der grossen drei griechischen Tempel gestartet.

Diese blieben zu grossen Teilen bis heute gut erhalten.

Durch Versandung und Versumpfung und die daraus folgenden Malariaseuchen, kam es während der Römerzeit zu einem langsamen Niedergang der Stadt, welcher schlussendlich dazu führte, das Paestum völlig verlassen wurde. 

Ab dem 11. Jhd. überwucherte die vergessene Stadt mit einer Art Urwald.

Erst in der Zeit um 1752, in welcher auch Pompeji und Herkulaneum entdeckt wurden, konnte auch Paestum wieder entdeckt werden. Die verwunschene griechische Stadt im Sumpfgelände südlich von Salerno, gehörte daraufhin schon bald zu einem der grossen Ziele auf der der sogenannten "Grand Tour", welche kunst- und bildungsbeflissene Adelige im 18. Jhd. zu bereisen pflegten. Auch der Dichter J.W. Goethe besuchte den Ort auf seiner Süditalienreise, rund 35 Jahre nach der Entdeckung. Er war tief beeindruckt. 

Zu dieser Zeit bestand Paestum, neben den Tempeln, lediglich aus drei Gebäuden, dem Bischofssitz, einem schäbigen Wirtshaus und "einem weiteren jämmerlichen Haus" wie es Goethe beschrieb. Heute ist Paestum ein UNESCO-Weltkulturerbe mit den drei griechischen Tempeln, welche zu den grössten je erbauten gehören. Zusätzlich ist aus der Römerzeit ein Amphitheater teilweise erhalten geblieben und die beinahe 5 km lange geschlossene Stadtmauer, welche heute streckenweise begangen werden kann.

Wir fahren mit dem WoMo sehr nahe zu den Tempeln, bei einem in dieser Gegend typischen "Buffalo-Mozzarella"- Käsereien. Der Landwirt und Käser besitzt auch einen grossen Olivenhain. Er bietet zwischen den Olivenbäumen lauschige WoMo-Stellplätze an. Selbstverständlich versorgen wir uns direkt aus dem Hofladen mit echtem, sehr frischem Buffalo-Mozzarella, feinstem Olivenöl und hausgemachtem Brot und überdauern so einen regnerischen Tag mit diesen feinen Speisen. Leider bekommen wir die italienischen Wasserbüffel nicht zu Gesicht, welche die Milch für den Mozzarella geben, da diese im Spätherbst noch in den umliegenden Hügeln gehalten werden.

 

      

Die römischen Städte Pompeji und Herculaneum

Pompeji

09.-10.12.18 

Pompeji zählte von Beginn unserer Reise weg zu den wichtigsten Zielen, welche Ida und ich unbedingt besuchen wollen.

Nun ist es soweit und wir stehen früh beim Eingang zu diesem antiken Ort, dessen Geschichte uns als Kinder so tief beeindruckte.  

Wir lassen uns einen ganzen Tag Zeit dieses Stück "eingefrorene" Römergeschichte intensiv zu erleben.

Vor beinahe 2000 Jahren, genau am 5. Feb. 62 n. Chr., 17 Jahre vor dem grossen Vulkanausbruch des "Vesuv's", bebte die Erde. Die römischen Städte um den Vesuv herum wurden durch dieses zerstörerisches Erdbeben heimgesucht und stark in Mitleidenschaft gezogen, was im Nachherein wohl als unheimlicher Vorbote auf das grosse Unglück hin betrachtet werden muss .

Die grosse Katastrophe geschah am 24. August des Jahres 79 n. Chr., als der Vesuv explosionsartig ausbrach und die Stadt Pompeji mit einer 6 - 9 Meter dicken Asche- und Bimsschicht zudeckte.

Tage nach dem ersten grossen Ausbruch gingen auch noch Glutlawinen, sogenannte pyroklastische Ströme über die bereits verschüttete Stadt hinweg, was deren Schicksal definitiv besiegelte.

Die meisten der 13'000 Einwohner konnten vor dem grossen Ausbruch , welcher sich durch kleinere und mittlere Eruptionen ankündigte, fliehen.

Bereits kurze Zeit nach der Katastrophe, gruben die Römer in den weniger stark verschütteten Bereichen wertvolle Hinterlassenschaften aus. So wurden auf dem Forum in Pompeji, wichtige Wertgegenstände ausgegraben. In den folgenden Jahrhunderten geriet das verschüttete Pompeji langsam in Vergessenheit.

Nach ersten Probegrabungen, wurde im Jahre 1748 mit systematischen Ausgrabungen gestartet, welche bis heute andauern.

 

 

Pompeji's "Villa dei Misteri"

10.12.18 

Die "Villa dei Misteri" befindet sich nordwestlich, einige hundert Meter ausserhalb der Stadtmauern von Pompeji.

Es ist gemäss der Fachliteratur der wohl bedeutendste archäologische Fund aus der Römerzeit. Die Wandfreskos sind einmalig in ihrer Art und sehr gut erhalten. Den Namen erhielt die Villa durch die Deutung einer der Wandmalereien, in welcher ein Einführungsritus in die Mysterien des Dionysos-Kultes dargestellt ist.

 

 

Ercolano / Herculaneum:  Wanderung an der Vulkanflanke des Vesuvs

11.12.18 

Unser Plan ist, nach dem Besuch von Pompeji, den Vulkankrater des Vesuv's zu besteigen um in den Krater hinunter blicken zu können.

Der Besitzer des Stellplatzes in Ercolano fährt uns mit seinem Auto hinauf Richtung Parkplatz und Ausgangspunkt der Kraterbesteigung. Leider werden wir etwa nach 2/3 der Strecke, von einem Polizisten angehalten und angewiesen zurück zu fahren, da der Zugang zum Vulkankrater infolge sogenannter "Schwarmbeben" gesperrt sei. Nach einer Recherche, haben sich diese Art Beben in den letzten Wochen und Monaten gehäuft. Gemäss die Vulkanologen ist dies ein klares Vorzeichen für einen möglichen, bevorstehenden Vulkanausbruch (...morgen oder in fünf Jahren?). Der Vesuv zählt übrigens nach wie vor zu den ganz gefährlichen Vulkanen der Erde, da dieser in der Vergangenheit jeweils nur mit kurzer Vorwarnzeit sehr explosiv ausgebrochen ist.

Jedenfalls ist die Kraterbesteigung heute nicht möglich und so trösten wir uns damit, den Rückweg zum Stellplatz zu Fuss zu absolvieren. Beim Fahrer, den wir bitten alleine zum Stellplatz zurück zu fahren, ernten wir dafür aber nur ein erstauntes  Kopfschütteln.

 

 

Herculaneum

11.12.18 

Herculaneum wurde wie Pompeji beim explosionsartigen Ausbruch des Vesuvs komplett verschüttet. Im Gegensatz zur Stadt Pompeji, wurde Herculaneum am  Ausbruchstag des 24. Aug. 79 n. Chr. durch den herrschenden Südostwind vom Ascheregen zuerst verschont. Während Pompeji mit einer meterdicken Schicht bedeckt wurde, die dazu führte, dass praktisch alle Hausdächer unter der schweren Last einstürzten, blieben die Häuser in Herculaneum bis zum ersten pyroklastischen Strom praktisch unversehrt. Aus diesem Grund konnten auch die meisten Einwohner aus der Stadt flüchten. Durch die insgesamt 4 pyroklastischen Ströme, welche bis 800 Grad heiss sein können, wurden die hölzernen Baustrukturen und Einrichtungen oberflächlich verkohlt und konserviert, so dass man heute in Herculaneum neben intakten Holzbalken auch hölzerne Möbel, Gestelle, Treppen, Türen, Fensterläden usw. bestaunen kann.

Die Stadt wurde bis zu 20 Meter tief unter einer versteinerten Tuffschicht begraben. Seit der zufälligen Entdeckung von Herculaneum im Jahre 1709, beim Bau eines Brunnenschachtes, wurden über 300 Jahre extreme Anstrengungen unternommen werden, um die Stadt aus dieser tiefen und kompakten Gesteinsschicht herauszuarbeiten.

 

 

Archäologisches Nationalmuseum Neapel

12.12.18 

Das archäologische Nationalmuseum in Neapel besitzt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen aus der Antike, die sich zu grossen Teilen aus den wichtigsten und schönsten Fundstücken der Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum zusammensetzt.

So entscheiden wir uns, an diesem regnerischen Tag, dieses Museum zu besuchen und fahren von Ercolano aus, mit der Bahn ins Zentrum von Neapel, um das weltberühmte Museum zu besuchen.

Den Weg vom Hauptbahnhof bis zum Museum legen wir bewusst zu Fuss zurück, um diesen Teil der Stadt Neapel, wenn auch nur kurz, kennenlernen zu können.

 

 

Letzte Station Rom

14.-17.12.18 

Unsere letzte Station vor dem Heimflug ist Rom. Wir haben einen coolen Stellplatz direkt an der "Via Appia Antica". Da bei unserer Anfahrt die offizielle Zufahrtsstrasse wegen einem Radrennen gesperrt ist, werden wir über die sonst nur noch für Fussgänger reservierte Original-Römer Via Appia gelotst.

Unser Stellplatz, auf welchem wir unser WoMo für einen Monat alleine lassen werden, ist nur etwa 1,5 km vom Kolosseum entfernt. Wir nutzen die Gelegenheit, Teile von Rom nochmals zu besichtigen, die im Frühjahr durch Touristen komplett überfüllt waren. Dazu zählt der Petersdom im Vatikan, der Tritonenbrunnen und der Trevi-Brunnen. Dieses Mal haben wir mehr Glück, obwohl es wieder relativ viele Touristen hat.

 

Am 17. Dez. ist es soweit, das WoMo ist bereitgestellt für die 4-wöchige Pause und ein Vorzugsplatz direkt neben dem Nachtwächterhäuschen soll sicherstellen, dass sich im WoMo während unserer Abwesenheit keine ungebetenen Gäste einchecken;-)

Mit grosser Vorfreude besteigen wir nach dem Mittag in Rom die Swiss-Maschine Richtung Zürich-Kloten. Nach einem kurzen Flug von nur 90 Min., mit wunderbarer Sicht auf die tief verschneiten Schweizer Alpen, landen wir pünktlich.

Am Flughafen Kloten schliessen wir  Fabian in unsere Arme. Er hat liebenswerterweise unsere neuste Errungenschaft, einen Audi Q3 eingelöst und holt uns damit am Flughafen ab.

Juhu, die Weihnachts- und Skiferien warten auf uns!  

 

 

Ein Weihnachtsgruss aus Matera