Durch Norwegen bis zum Nordkap

Wildtiercenter "Polar Park"

18.-19.08.18

Nach der Rückkehr von den Inselwelt der Lofoten aufs Festland zurück, geht die Fahrt auf der E6 weiter nordwärts. Kurz vor der Ortschaft Fossbakken, übernachten wir zweimal auf einem Campingplatz, da ein Wäschetag angesagt ist.  Mit dem Feldstecher können wir dort an den umliegenden Hängen in Waldlichtungen, am Abend mehrmals Elche beobachten.

Tags darauf besuchen wir nördlich des Dorfes Fossbakken liegende Wildtiercenter "Polar Park". Dort leben die dominanten "big five" Tierarten des Nordens, nämlich "Elch, Hirsch, Bär, Wolf und der Luchs, in grossen Gehegen. Neuerdings sind es sogar "the big six", wenn man den in Norwegen wieder ausgesetzten Moschusochsen dazu zählen möchte.

Leider waren die Drahtzäune der riesigen Tiergehege beim fotografieren teilweise etwas hinderlich, speziell die engmaschigeren Zäune der grossen Raubtiere.

(Fotos ohne Kommentar)

 

     

Von Tromsö bis Alta

20.-21.08.18 

Die drittletzte Stadt vor dem Nordkap ist Tromsö. Die Stadt liegt etwa 350 km nördlich des Polarkreises und ist vor allem bekannt durch den Nordlicht-Tourismus im Winter, wenn die Polarnacht von Ende November bis ca. Ende Januar das Zepter fest in der Hand hält und die Sonne sich nicht mehr blicken lässt. Kurz vor Tromsö liegt ein bekannter Wasserfall, der "Malselv- fossen" ein imposantes Naturspektakel. Im Gegensatz zum Rheinfall bei Schaffhausen, kann dieser grosse Wasserfall ohne viele Mitbesucher besichtigt werden, da der Touristenstrom so weit nördlich, immer spärlicher wird.

Ida und ich geniessen es, praktisch alleine dort zu sein. 

Auf dem Weg nach Tromsö begegnen wir vielen Lachsfarmen , welche in den Fjorden Norwegens eine wichtige Einnahmequelle für die ehemaligen Fischer geworden sind, nachdem die Fischbestände im Nordatlantik am versiegen sind oder Schutzauflagen eine weitere Befischung verunmöglichen.

Angekommen in Tromsö sind wir etwas ernüchtert über diesen Ort. Moderne Bauten wurden stiellos inmitten alter Holzhäuser aufgestellt und die bekannte Eiskathedrale vermag uns auch nicht so vom "Hocker zu reissen". Eindrücklich ist die Haupt-Strassenführung der Stadt, welche samt Strassenkreisel und Abzweigungen in den Berg unter die Stadt verlegt wurde.

Nach der Rückkehr auf die E6 wartet noch ein letztes UNESCO-Weltkulturerbe in Norwegen auf uns , nämlich die Felszeichnungen von "Alta". Die durch Zufall entdeckten etwa 3000 Felszeichnungen sind der Beweis, dass sich vor etwa 5000 Jahren Menschen im hohen Norden ansiedelten und dort nach der letzten Eiszeit den rauen Lebensbedingungen trotzten. 

 

 

Nordkap

21.-23.08.18 

Praktisch auf den Tag genau 2 Jahre nach dem Start unserer Reise, auf welcher wir bis jetzt soviel erlebt und gesehen haben, sind wir nun am Nordkap, eines unserer grossen Fernziele, angekommen.

Am nördlichsten Punkt von Europa sind normalerweise Nebel und Regen wetterbestimmend. Wir haben grosses Glück.
Der Regen, welcher uns auf dem Weg begleitet hat, stopt gerade als wir das Kap erreichen. Die Sonne zaubert  extrem schöne Lichtspiele zwischen Wolken und Meer. Für mich Hobbyfotografen genau das Richtige.

In der Nacht werden wir massiv durchgeschüttelt in unserem Häuschen auf Räder, da ein veritabler Sturm über die Klippen rast. Natürlich haben wir auch schon unruhige Nächte erlebt. Dieses Mal finden wir jedoch kaum Schlaf, da die hereinfallenden Windböen so stark sind, dass richtiggehende Schläge auf unser WoMo erzeugt werden, obwohl wir einigermassen in Windrichtung stehen. Wir "überleben" die Sturmnacht unbeschadet. Etwas übernächtigt,  geniessen wir den Tag am Nordkap, mit dem Besuch des Nordkapcenters. Dieses wurde zu grossen Teilen unterirdisch erstellt, inkl. Museum, Kino, einem grosszügigen Touristenshop und Restaurant. Höhepunkt sind die Spaziergänge zum Metallglobus, welcher den nördlichsten Punkt Europas kennzeichnet und  von wo man eine atemberaubende Sicht auf das arktische Meer hat. Am späten Abend reisst der Himmel nochmals auf und die Sonne beschert uns gegen 23.00h, weit im Nordwesten des Eismeeres einen unvergesslichen Sonnenuntergang.

Ein Wermutstropfen bleibt. Wären wir nur drei Wochen früher hier gewesen, hätten wir die Mittsommernacht noch erlebt, bei der die Sonne den Meereshorizont um Mitternacht genau in Nordrichtung nur kurz berührt und danach wieder langsam aufsteigt.

(Bilder ohne Kommentar)