Marokkos Wüstenregion

Fahrt in das Dadès-Tal und -Schlucht

31.3.-2.04.18 

Die Rückfahrt von Zagora endet für diesen Tag im unteren Teil des Dadès-Tales, wo wir einen hübschen Campingplatz bei "Skoura" finden,  in der Nähe der bekannten Kasbah "Amridil" mitten in der grossen und schönen Oase.

Wir kommen in den Genuss einer kompetenten Führung durch die Oase mit den Campingplatz-Chef, zusammen mit "Micheline und Pièrre" einem älteren und sehr netten Paar aus Frankreich.

Am folgenden Tag führt unsere Reise in eine der schönsten und eindrucksvollsten Landschaften Marokkos, der Dadès-Schlucht.

Nach etwa 50 km in der Schlucht mündet die Strasse bei der Ortschaft "Msemrir" in eine Naturpiste, welche über einen 2800 Meter hohen Pass führt.  Dies ist nur noch mit einem Geländewagen zu bewältigen. So müssen wir wieder den gleichen Weg zurückfahren. Da der Sonnenstand und die Perspektiven auf der Rückfahrt komplett anders sind, geniessen wir auch diesen Teil der Fahrt in vollen Zügen.

Zum Übernachten finden wir wieder einmal einen genialen Platz an der Felskante gegenüber den berühmtem Kugelfels-Formationen von "Tamellalt". Das Schatten- und Lichtspiel in den Felsen, die zum Teil aussehen wie Finger und Hände, ändern die Sicht bei der untergehenden Sonne von Minute zu Minute, ein einmaliges Schauspiel. 

 

Die wilde Todra-schlucht

2.-3.04.18 

Parallel zur Dadès-Schlucht liegt etwa 40 km östlich, die zweite imposante Schlucht. Der Fluss "Todra", gespiesen vom Wasser des hohen Atlas, hat sich hier seinen Weg durch das Bergmassiv gefressen. Auch diese Schlucht ist eine Attraktion. Ganz speziell die grosse Oase vor dem Engnis, wo die Wüstenstadt "Tineghir" entstanden ist. Hier findet einer der grössten Wochen-Märkte weit und breit statt. Diesen möchte (vor allem) Ida besuchen. Ich selber liebe das "Riesen-Gewusel" an diesen Märkten nicht speziell und  bin nicht unglücklich, als Ida von ihrem Vorhaben absieht, den Tier- resp. Kamelmarkt noch zu suchen.

Auch die Todraschlucht ist sehr imposant. Einerseits liegt ein längeres Stück der Strasse im engsten Teil der Felswände so knapp über dem Wasser, dass diese bei hohem Wasserstand des Flusses überschwemmt wird. Andererseits entspringt an dieser engsten Stelle eine sehr ergiebige Wasserquelle aus dem Fels, welche den Todra auch im Hochsommer mit dem kühlem Nass speist, wenn der Hauptfluss oberhalb der Quelle längstens ausgetrocknet ist. Entsprechend ist dieser Ort für die Bevölkerung heilig und sogar die Fische, die sich dort im kristallklaren Wasser tummeln.  

(Fotos ohne Kommentar)

 

 

Die Sandwüste von "Erg Chebbi"

4.-6.04.18

Nun geht es durch eine sehr trockene Wüstengegend dem grossen Höhepunkt unserer Marokkoreise entgegen, der marokkanischen Sandwüste des "Erg Chebbi" im Südosten des Landes. Bei diesem Ausläufer der grossen Sahara-Wüste, hat sich ein riesiges "Sandmeer" angesammelt, welches zu erreichen mit unserem WoMo möglich ist, da die Strasse zur nahegelegenen Ortschaft "Merzouga" asphaltiert ist. Nur das letzte Teilstück zu den Hotelanlagen, unmittelbar vor den grossen Sanddünen, muss über Naturpisten gefahren werden.

Die sehr ursprünglich aus Stampflehm gebauten Kasbah-Hotels, welche in den letzten Jahren wie "Pilze aus dem Sand geschossen" sind, haben meist einen separaten Platz für Wohnmobile. So kann die zum Teil erstaunlich gute Infrastruktur dieser Hotels gemeinsam durch die Hotelgäste und die Wohnmobilisten genutzt werden.

Am zweiten Tag haben wir einen knapp zweistündigen Kameltrip in die Sandwüste geplant, inklusive Übernachtung mitten in den Dünen. Da wir keinen Schlafsack dabei haben, sind wir positiv überrascht, dass es im Wüstencamp "Berberzelte" inkl. Doppelbetten geben soll, die jeden Tag frisch bezogen würden. Wir lassen uns überraschen!

 

Die letzten Tage in Marokko

6.-10.04.18 

Nun müssen wir aufbrechen und die längere Strecke nach Norden zum Fährhafen von Tanger-Med (für Meéditerranée) in Angriff nehmen. In einer Woche haben wir bereits wieder eine nächste Fähre in Spanien gebucht (von Dénia nach Ibiza), um dort einen Studienkollegen zu besuchen.

Auf dem Weg nach Norden lernen wir die Vielfältigkeit Marokkos, mit all seinen Wetterkapriolen, von der extremen Seite kennen. So müssen wir innerhalb von 24 Stunden einen Temperatursturz von 32 Grad Celsius verkraften und stehen nach dem heissen Sandwüstentrip mit unserem WoMo, im leicht verschneiten Tannenwald vor der  Königsstadt Fés, einfach unglaublich.

 

Zeit um Bilanz zu ziehen über unsere beinahe dreimonatige Reise durch Marokko:

Der nordwestafrikanische Staat ist ein landschaftlich äusserst facettenreiches und wunderschönes Reiseland, welches infrastrukturell sehr gut erschlossen ist. Für uns Europäer bietet Marokko eine geografisch relativ nahe Möglichkeit, die islamische Kultur näher kennen zu lernen. Leider sind wir zu diesem Thema durch die Medien extrem negativ vorbelastet. Durch die Terroranschläge einiger weniger Extremisten haben wir eine äussert verzogene Optik. Tatsächlich begegneten wir vielen, ausgesprochen netten und zuvorkommenden Menschen, welche uns einen angenehmen Aufenthalt in ihrem Land bieten wollen. Die aufstrebende Nation hat mit König Mohammet VI im Moment politisch eine gute und stabile Situation.

Die Probleme mit der zunehmenden Trockenheit begegnet das Land mit allen möglichen Massnahmen wie Staudämme in den Bergen und künstliche Bewässerung der grossen Agrarflächen. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen zu Beginn unseres Besuches im Norden, wo uns das schlechte Wetter auch etwas die Laune verdarb, verliebten wir uns ab Marrakech zunehmend in dieses wunderschöne Land mit seinen exotischen Landschaften und den herzlichen Menschen.

 

Am 10. April 2018 verlassen wir  mit der Fähre (und einem weinenden Auge) von Tanger-Med aus, dieses vielseitige Land. 

Adé Marokko, wir kommen nächsten Winter wieder!