Algarve 2.Teil

Aljezur bis Silves

 

10.2.-13.2.17

Unsere nächste Station ist Aljezur, welches in der lieblichen Hügellandschaft, einige Kilometer von der Atlantikküste entfernt, eingebettet liegt.

Diese reizvolle kleine Stadt mit dem ehemals einzigen Hafen an diesem Atlantikstreifen, hat seine Bedeutung verloren seit der Hafen verlandet ist. Die Altstadt die an einen Hügel gebaut wurde, wird überragt durch eine maurische Burgruine, welche vor ca. 1000 Jahren gebaut wurde. Von hier aus haben wir eine kleine Velotour an den Atlantik unternommen, wo es wieder sehr schöne  Strände gibt mit natürlichen Lagunen, welche für Familien mit Kinder ideal für Ferien sind .

Wir entscheiden, das Hinterland der Algarve zu durchfahren bis Silves. Diese auf der Karte grün markierte Strasse bietet eine super Aussicht in die abwechslungsreiche und sehr fruchtbare Landschaft.

Unterwegs begegnen wir aber auch zwei Problemkreisen von Portugal. Zum einen sind dies die grossen Busch- und Waldbrände die das Land in den letzten Jahren bei extremer Trockenperioden heimgesucht haben. Dabei wurde die Vegetation von bis zu 15% der Fläche Portugals vernichtet. Nun werden systematisch Brandschneisen in die Landschaft gezogen, um einerseits den Flammen die Nahrung  zu entziehen und andererseits der Feuerwehr die abgelegenen Landstriche zu erschliessen.

Der zweite Problempunkt ist die riesige, monokulturelle Bewirtschaftung der Hügellandschaft mit standortfremden Eukalyptus-Bäumen, die sehr schnell wachsen und für die Papierindustrie von grossem Wert sind. Zunehmend aber der  Flora Probleme bereiten, indem sie den einheimischen Pflanzen und Bäumen das Wasser entziehen.
 

In Silves finden wir den zweiten Stellplatz des selben Besitzers, von wo wir die Praia di Falésia entdecken konnten. Dieser ist ebenso toll konzipiert wie der Erste. Nah an der Stadt, gute Kiesunterlage, Strom sowie gutes Trinkwasser und dies zum bescheidenen Preis von 7.- Euro pro Übernachtung. Da treffen wir wieder viele "Überwinterer" an, die hier einen schönen Stellplatz ergattert haben und diesen nun über mehrere Monate hüten.

Es ist ziemlich überfüllt mit Franzosen, welche normalerweise in Marokko überwintern und nun verängstigt in Europa bleiben nach den diversen Anschlägen in Frankreich.

Die Stadt Silves hat auch maurischen Ursprung. Von der früheren Bedeutung als Provinzhauptort ist heute nicht mehr viel zu spüren. Es ist ein ruhiges und ansprechendes Algarvenstädtchen, welches von der Geschichte her einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, so zum Beispiel das sehr gut erhaltene "Castello dos Mouros".

Für uns speziell attraktiv ist die hügelige Buschlandschaft, welche man über die Brandschneisen-Wege sehr gut begehen kann.   

 

 

Portimao und Ferragudo

 

14.2. - 18.2.17

Von Silves ist es nicht weit bis Portimao. Dort liegt einer der weltweit höchstbewerteten Strände, der "Praia da Rocha".
Wir wollen diesen besuchen und legen hier einen 3-tägigen Halt ein.

Wir sind erschlagen von der Dimension und der Schönheit dieses Strandes, der sich uns bei schönstem Wetter und praktisch menschenleer präsentiert. Nicht auszudenken was da im Sommer abgeht.

 

Auf der gegenüber liegenden Seite des Hafens von Portimao, liegt das bekannte Städtchen Ferragudo. Dieses besuchen wir am nächsten Tag mit unseren E-Bikes. Ein typisch portugiesisches, weisses ehemaliges Fischerdorf, in welchem sich nun begüterte Portugiesen in feinen Villen-Quartieren niedergelassen haben.

Zufälligerweise, werden in der grosszügigen Hafenbucht gerade Matchrace-Tranings mit grossen Regatta-Katamaranen durchgeführt, welche wir natürlich mit grossem Interesse verfolgen.

 

 

Im Hinterland bei Mértola und Alcoutim

17.2.-22.2.17

Wir wollen nochmals das Hinterland der Algarve erkunden und fahren nordwärts ca. 100 km bis nach Mértola, welches etwas ausserhalb der Algarve im Distrikt Alentejo liegt. Auf dem Weg dorthin durchfahren wir eine zauberhafte Hügellandschaft. Unterwegs können wir zwei Hirsche beobachten. Bis wir jedoch unseren Feldstecher ausgepackt haben, sind die beiden kapitalen Kerle bereits wieder hinter dem nächsten Hügel verschwunden.

In Mértola erwartet uns wieder einmal ein geschichtsträchtiges, kleines Städtchen.  Neben der obligaten Burg, hat Mértola eine imposante Brücke zu bieten, die kürzlich schön weiss gestrichen wurde. Ein super Sujet zum fotografieren.

 

Die letzte Station unserer 3-wöchigen Reise durch die Algarve ist Alcoutim ein spezielles Grenzdorf, direkt an der spanischen Grenze und nur getrennt durch den Rio Guadiana. Auf der spanischen Seite liegt das Dorf Sanlucar de Guadiana. Diese beiden Dörfer haben sich über Jahrhunderte gegenseitig bekämpft. Erst in den fünfziger Jahren wurde ein Personen-Fährbetrieb zwischen den beiden Dörfern aufgenommen.

Etwas besonderes ist die Zeitangaben durch die Kirchenglocken der beiden Dörfer. Wenn es in Sanlucar vier Mal läutete, so ertönte die Glocke von Alcoutim nur drei Mal.  Schon erraten?

Genau, die Zeitgrenze verläuft präzise durch die Flussmitte.