Nordküste Cantabria bis Leon

Santillana del Mar / Höhlenmalereien von Altamira

31.10-3.11.16

Von Bilbao fahren wir der Nordküste entlang nach "Santillana del Mar", wo in etwa 3 km Entfernung die weltberühmte Höhle von Altamira liegt und in welcher 15'000 jährige Höhlenmalereien zu sehen sind. Leider ist die Originalhöhle nicht mehr zugänglich, da die riesigen Besucherströme zu Schäden an den Malereien geführt haben.

Als adäquaten Ersatz, wurde die Höhle 500 Meter entfernt  vor kurzem 1:1 nachgebaut (eine weitere Kopie ist im Deutschen Museum in München zu bewundern), in einer so erstaunlichen Detailtreue, dass sogar Spezialisten verwundert sind. Dies war nur möglich dank modernster 3D-Lasermesstechnik und millimeter-genauen 3D-Frästechnologie.

Im "Sala de Pinturas", welcher auch als "Sixtinische Kapelle der Felsmalereien" benannt wird, finden sich teilweise farbige Tierbilder, welche in einer so raffinierten Weise in die Felsformen gemalt wurden, dass ein plastischer Effekt entsteht.  

Neben der Höhle wurden wir auch vom historischen Städtchen Santillana del Mar positiv überrascht. Dieses wurde am Feiertag "Allerheiligen" am 1. Nov., von spanischen Touristen regelrecht überschwemmt. Am Tag darauf ist wieder Ruhe eingekehrt und wir können das rund tausend Jahre alte Kloster  und die Herrschaftshäuser besichtigen, welche nach einer der entscheidenden Schlachten gegen die Mauren von 1445 in Olmedo , durch zahlreich hierher gezogene  Adlige erbaut wurden. 

Am selben Tag fahren wir weiter via dem schönen Hafenort "Ribadesella" nach "Cangas de Onis" und übernachten auf dem Standplatz am Rande des Ortes. Beim Abendspaziergang stossen wir auf eine bekannte Römerbrücke "Puente Romano". Da müssen wir natürlich gerade ein Bildchen an unseren Roman senden.

 

Fahrt über das Nordspanische Gebirge nach Leon

3.11.2016

Am letzten warmen Herbsttag fahren wir durch wilde Schluchten Richtung "Puerto del Ponton" auf 1290 m.ü.M.

Die Fahrt durch die urchige, zerklüftete Landschaft, welche mitten in Laubwäldern hoch im Gebirge mit bewohnten Dörfern überrascht, wo der Gedanke kommen muss: "Von was leben die Leute hier oben", beansprucht mich fahrtechnisch bis aufs äusserste.

Bei engen Strassenabschnitten, wo einem das Gefühl beschleicht: "Reicht diese Fahrbahnbreite zum kreuzen", brausen voll beladene Lastwagen um die Felskante und jedes Mal steht ein Adrenalinschub mit anschliessendem Schweissausbruch an.

Zum Glück sind diese Begegnungen nicht an den allerengsten Stellen geschehen, sonst wäre wohl etwas zu Bruch  gegangen.

Nach der Passhöhe geht es sanft Richtung Leon, vorbei an traumhaften Landschaften, welche sich im spiegelglatten Stausee "Embalse de Riano" reflektieren. Wir stoppen immer wieder um diese Szenarien festzuhalten, unglaublich.

Wir fahren mutterseelenallein über dutzende von Kilometern und wundern uns ein wenig über die frisch gesteckten Stangen, die wohl bei Schnee zeigen sollen, wo die Strasse ist. Die Schweiz lässt grüssen und dies tief in Spanien.