Nördlich von Lissabon bis Nazaré

29.11.-8.11.16
Da wir schon in Portugal sind und es Winter ist, entscheiden wir uns nordwärts nach Nazaré zu fahren, da dort in der kalten Jahreszeit, wenn die Wetterbedingungen optimal sind, die höchsten Wellen weltweit zu beobachten sind.

Unterwegs möchten wir auch zwei der berühmten portugiesischen Klöster besichtigen und dem Städtchen Obidos, welches auch als das "Rothenburg ob der Tauber" Portugals bezeichnet wird, einen Besuch abstatten.

 

 

Mafra

29.11.-30.11.16
Mafra ist unsere erste Station.

Diese etwa 40 km nördlich von Lissabon gelegene Stadt ist berühmt für das grösste Kloster Portugals.

Aufgrund eines Gelübdes, welches König Joao V. 1711 ablegte, falls ihm und seiner Frau ein Thronfolger geschenkt würde, ein Kloster zu bauen, mussten 45'000 Arbeiter, überwacht durch ca. 7000 Soldaten, innerhalb von 13 Jahren dieses riesige Bauwerk erstellen.

Dabei wurde ein grosser Teil des brasilianischen Goldes aufgebraucht und weit über 1500 Bauarbeiter kamen zu Tode.

Die Dimensionen des Klosterpalastes "Palàcio National de Mafra" sind überwältigend.

Die Fassade ist 220 Meter lang, und das Gebäude umfasst 1200 Räume und 156 Treppenhäuser.

Die Basilika beinhaltet die bedeutendste  Sammlung an italienischer Bildhaukunst dieser Epoche. Bereits in der Vorhalle stehen 14 übergrosse Heiligenstatuen, kunstvoll geschaffen in weissem Carrara-Marmor. Die Basilika verfügt über 11 Kapellen und hat nicht weniger als 6 Orgeln.

Heute können die schönsten Räume besichtigt werden. Ein grosser Teil der Räumlichkeiten werden jedoch durch das portugiesische Militär genutzt.

 

Zum Übernachten fahren wir an den Atlantik in die Ortschaft Ericeira, wo wir direkt am berühmten Strand und Wellenreiter-"Hotspot", auf einem öffentlichen Parkplatz nächtigen. Da es gerade in der  Nähe eine schöne Waschgelegenheit gibt, wird Ida am nächsten Morgen noch einen Kurzwasch-Halbtag einlegen.

 

 

Nazaré

 

1.-2.12.2016

Der obere Teil der Kleinstadt Nazaré ist auf einer hohen, in den Atlantik ragenden Klippe gelegen. Der zweite Teil unten am südlichen Strand. Die beiden Stadtteile sind durch eine Standseilbahn miteinander verbunden.

Nazaré ist in den letzten Jahren weltberühmt geworden, durch die Weltrekorde beim Surfen der höchsten (bis 30 Meter) und massivsten Wellen der Welt. Durch die spezielle, geologische Lage von Nazaré, welches sehr nahe an einem  mehrere tausend Meter tiefen Unterwasser-Canyon im Atlantik liegt.

Bei speziellen Wetterlagen (Winter-Sturmtief über den britischen Inseln, kombiniert mit einer grossen Grunddünung im Atlantik, plus einer Springflut), werden hier Wellenhöhen bis 30 Meter gemessen. Solch hohe Wellen kann man sich nicht vorstellen, das müsste man gesehen haben.

Leider haben wir diese Monsterwellen nicht erlebt, da die Wettersituation komplett konträr war und der Wind vom Lande her wehte.
Wer weiss, vielleicht ein anderes Mal.  

  

Die obige Filmsequenz zeigt wie die wildesten "Bigwave-Surfer" diese Monsterwellen in Nazaré reiten (Start: In der Mitte anklicken)

Batalha

1.-2. 12. 2016

 Auf dem Weg zurück von Nazaré besuchen wir Batalha. Das dortige Kloster "Mosteiro da Batalha", stammt aus dem 14.-16. Jh. und wurde zum Dank für den Sieg Portugals über Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota erbaut. Deshalb steht vor dem Kloster die Statue des siegreichen Feldherren.

König Johann I. versprach der Jungfrau Maria, bei einem Sieg über das zahlenmässig überlegene kastilische Herr, ein Kloster zu errichten. Er und seine Gemahlin liegen hier in der Grabkapelle in einem Doppelsarkophag begraben. Die Grabmäler ihrer Nachkommen liegen ebenfalls hier.  Der berühmteste aus dieser Dynastie, der Sohn des Gründerkönigs,  ist "Heinrich der Seefahrer".

 

Obidos

2. 12. 2016

Bei der Hinfahrt nach Batalha, fuhren wir bei Obidos vorbei und sahen schon von weitem, dass dieses Städtchen ganz nach unserem Geschmack ist. So planen wir genügend Zeit ein um auf dem Rückweg Obidos einen ausgiebigen Besuch abzustatten.

Wettertechnisch hatten wir gerade noch Glück. Das angesagte Sturmtief war etwas hängen geblieben und so konnten wir vor dem grossen Regen das Städtchen trockenen Fusses besichtigen.

Das schon unter den Mauren voll befestigte Städtchen, wurde 1148 durch die Christen im Rahmen der Reconquista zurückerobert. Obidos wurde danach durch mehrere portugiesischen Könige als Hochzeitsgeschenk an ihre frisch vemählten Königinnen geschenkt. Durch diese Tradition erhielt die Stadt den Beinamen (Stadt der Königinnen).

Beim grossen Erdbeben von 1755 in Lissabon, wurde Obidos fast vollständig zerstört, danach aber wieder liebevoll aufgebaut.

Heute ist Obidos einer der ganz grossen Touristenmagneten in Portugal.