Kroatien ab 31.Okt. / Auf Winnetous Spuren

Pula, unsere erste Station in Kroatien

31.10.-1.11.18

Nach der Überquerung der slowenisch-kroatischen Grenze fahren wir der Küstenstrasse der kroatischen Halbinsel Istrien entlang. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, die Strasse führt durch ein hügeliges Gebiet. Alles ist grün mit Steineichen und meterhohem wilden Gestrüpp bewachsen. An der Südspitze der istrischen Halbinsel, in der historischen Stadt Pula, legen wir einen erste Halt ein.    

      

Weiterfahrt zur insel "Krk"

1.-4.11.18 

Die Strasse, der südistrischen Küste entlang  bis zur Insel "Krk", ist sehr spannend gebaut und führt durch eine abwechslungsreiche Gegend.   

Auf der Insel Krk können wir leider nur noch drei Mal übernachten, da der Campingplatz schliesst. So sind auch nur noch wenige Wohnmobile anwesend.

Wir lernen Katie und Michael aus der Schweiz kennen. Sie wohnen seit über 30 Jahren in Australien und sind nun mit dem WoMo in Europa unterwegs. Im Winter geniessen sie den Schnee in der Schweiz.

Zusammen mit den beiden unternehmen wir eine kleine Wanderung durch das Hinterland von Krk und eine kleine E-Bike-Tour dem Meer entlang.

Aber schon bald müssen wir wieder Abschied nehmen.  Schade, wir hatten es so nett zusammen. Nun hoffen wir, dass wir uns irgendwo nochmals sehen werden, bevor Katie und Michael wieder definitiv nach Australien zurückkehren werden. Sonst bleibt nur noch die Möglichkeit sie "Downunder" zu treffen, schliesslich ist Australien auch noch auf unserer Reiseplanung, dann aber mit 4x4 Geländewagen inklusive "Outback".

Am letzten Tag verlassen wir tatsächlich als letzte Gäste den riesigen Campingplatz, was uns bereits in der Bretagne vor rund zwei Jahren schon einmal passiert ist.

 

 

Plitvicer Seen: Drehort Karl May-Film "Der Schatz im Silbersee"

5.-7.11.18 

Die berühmten Plitvicer-Seen und der gleichnamige Nationalpark liegen etwas im Landesinnern, hart an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Der Weg führt uns über einen Gebirgspass durch eine relativ dünn besiedelte Gegend, welche im jugoslawischen Bürgerkrieg stark umkämpft war. Es sind jetzt, bald dreissig Jahre nach dem Konflikt, immer noch Kampfspuren zu sehen. So begegnen uns noch reihenweise Häuser mit Einschusslöchern in den Fassaden.

Die Plitvicer-Seen sind um diese Zeit nicht mehr so stark frequentiert wie im Sommer, aber es hat für unsere Begriffe immer noch genug Touristen, vor allem aus dem asiatischen Raum. Die Bäume haben ihre Blätter bereits alle verloren. So präsentieren sich die Seen nicht in ihrer vollen Pracht, zudem ist das Wetter auch nicht optimal aber ok., es regnet wenigstens nicht. Der Park ist eines der letzten europäischen Wildgebiete wo Wölfe und Bären noch in grösserer Anzahl vorkommen.

Wir sind vor allem begeistert in den natürlichen Kulissen diverser Karl May-Filme der 60-iger Jahre herumstolpern zu können. So ist die markante Zugangshöhle zum "Silbersee" bestens zu erkennen, auch die spezielle Treppe mit versetzten Stufen, die zum eigentlichen "Schatz" führte, ist 57 Jahre nach den Dreharbeiten immer noch begehbar.

Für den Abend ist das Kinoprogramm jedenfalls schon vorbestimmt, logischerweise "streamen" wir "Der Schatz im Silbersee" herunter und schwelgen in alten Jugenderinnerungen.

Am Tag darauf ist das Wetter nicht mehr so dunstig, so entscheiden wir spontan nochmals eine etwas verkürzte Wanderung zu unternehmen und besuchen die Seen ein zweites Mal.

 

 

Insel "Rab"

7.-10.11.18 

Unser nächstes Ziel die Insel Rab, können wir am späten Nachmittag leider nicht mehr erreichen, da die letzte Fähre bereits abgefahren ist.

Wir übernachten neben dem (vermeintlich) idyllischen Dorf "Jablanac". Dieses Dorf war bis zum Jahr 2012 Fährhafen für die Überfahrt zur Insel Rab.  Als die Fährstrecke zu einem neuen und grösseren Hafen in der Nähe verlegt wurde, ging es für Jablanac wirtschaftlich bergab. Heute leben nur noch 8 Familien im Dorf. Ein damals relativ neu erstelltes Hotel musste den Betrieb einstellen und ist nun dem Vandalismus ausgesetzt. Zu meinem Erstaunen brachten meine Recherchen über den kleinen Ort ein sehr dunkles Kapitel an die Oberfläche. Jablanac war während des 2. Weltkrieges Standort eines Konzentrationslagers, wo die Schergen der faschistisch-kroatischen "Ustascha" hunderte von Juden und orthodoxen Serben ermordeten. Generell musste ich erkennen, dass die Verselbständigung des kroatischen Staates mit entsetzlichem menschlichem Leid und einer Blutspur verbunden war, welche durch Gräueltaten aller beteiligten Parteien verschuldet wurden.

Doch wenden wir uns den positiven und nun friedlicheren Dingen im heutigen Kroatien zu. Die Überfahrt zur Insel Rab können wir bei wunderschönem Wetter in vollen Zügen geniessen. Wir finden auf einem kleinen Campingplatz, welcher eigentlich geschlossen wäre, einen idyllischen Platz mitten im Olivenhain. Zur Begrüssung durch die Besitzerfamilie, gibt es zuerst mal einen Schnaps.
In den folgenden Tagen durchstreifen wir die wilde Insel mit dem E-Bike und "per pedes". Speziell gut gefällt uns der Strandweg vom Campingplatz zum Städtchen Rab, den wir mehrere Male begehen. Aber auch die höher gelegenen, steinigen Weidegründe der Schafe und Ziegen, welche durchsetzt sind mit Trocken-Mauern und -Mäuerchen, beeindrucken uns.       Auch die immer wieder prächtigen Sonnenuntergänge in die westlich gelegene Adria, welche durch viele vorgelagerte Inseln einen speziellen Charakter bekommen, bringen uns immer wieder zum Staunen.

(Bilder ohne Kommentar)

 

 

Auf den Spuren von Winnetou in "sTarigrad"

11.-12.11.18

Etwa 50 km südlich der Insel Rab liegt "Starigrad", eine Ortschaft an der Küste, unmittelbar vor dem Nationalpark "Paklencia". Dort wo die Schlucht des gleichnamigen Flusses aus dem Velibit-Gebirge an der Küste endet und der Fluss in die Adria mündet.

Um Starigrad herum liegen einige Drehorte der Karl May Filme aus den 60-iger Jahren.  Die Filmequipe der deutschen "Rialto Film" war damals in Starigrad untergebracht und zahlreiche Bewohner der Ortschaft fanden während den Dreharbeiten Jobs als Statisten.

Wir wollen hier einige Tage den schönen Stellplatz direkt am Meer geniessen und Drehorte der Winnetou-Filme mit dem E-Bike aber auch zu Fuss besuchen.

Der erste Visite gilt dem Nationalpark Paklencia, wo wir mit dem E-Bike hinfahren und vom Parkplatz aus in 90 Minuten zu einer Hütte wandern.

Unterwegs kommen wir an zehn gut beschriebenen Drehorten aus verschiedenen Karl May-Filmen vorbei.

 

 

Das Pueblo Plateau am "Zrmania"-Canyon

13.11.18 

Tags darauf fahren wir mit den E-Bikes zum 25 km entfernten "Zrmania"-Canyon (in Winnetou 1 / Rio Pecos), dort liegt das sogenannte "Pueblo-Plateau". Für die Filmarbeiten wurde eigens ein Pueblo errichtet, wie sie typischerweise im Südwesten der USA durch die "Mescalero-Apachen" bewohnt wurden.

Die Ebene, die abrupt mit steilen Felsen zum Zrmania-Fluss endet, ist ein wunderschöner Aussichtspunkt, von wo man die drei Flussbiegungen des Canyon betrachten kann.

Natürlich kommen uns all die Filmszenen wieder in den Sinn, in welchen "Old Shatterhand" gegen den Apachenhäuptling "Intschu-tschuna" in einem sinkenden Kanu um "Leben oder Tod" kämpfen musste und siegte.  Oder die gefangenen, weissen Männer auf dem Plateau, die am Marterpfahl auf den einen schmerzvollen Tod warteten und nach dem gewonnenen Kampf frei kamen. Nicht zuletzt die wichtigste Szene, worin Winnetou und Old Shatterhand ihre Blutsbruderschaft beschworen (obwohl nachgewiesen ist, dass die nordamerikanischen Indianer diese Ritual nicht kannten).

Trotzdem, schöne und prägende Jugenderinnerungen an einem tollen Ort.

 

 

Zwangspause wegen "Bora"-Sturm

14.-17.11.18

In der Nacht beginnt der berüchtigte Fallwind "Bora" zu wehen. Wenn die gefährlichen Fallböen zu heftig sind, werden gefährdete Stellen an der Küstenstrasse zeitweise gesperrt. Es wurden schon ganze Sattelschlepperzüge von massiven Windböen auf die Seite gekippt. Das heisst für uns, eine 2  1/2 -tägige Zwangspause einzuschalten, da Wohnmobile noch viel leichter umgeworfen werden können als Lastwagen.

Es schadet ja nie, einmal zwei Tag wenig oder gar nichts zu tun (oder am Blog schreiben, mit welchem ich inzwischen etwas in Verzug geraten bin).

 

 

Letzte Station auf Winnetous Spuren

 18.-19.11.18

 Kaum ist der Bora-Spuk vorbei, geht es weiter zur letzten Station auf unserer Spurensuche nach Winnetou's Drehorten, zum "Nationalpark Krka" der etwas im Landesinnern liegt.

Das Wetter ist regnerisch und nicht optimal, trotzdem ist der Rundgang lohnenswert. Aufgrund der zum Teil geschlossenen Infrastruktur, muss hier in den Sommermonaten ein enormer Ansturm an Touristen herrschen.

Hier spielten die Szenen in welcher Old Shatterhand (Lex Parker) zusammen mit Nscho-tschi (Marie Versini) am türiksblauen Wasser der Krka-Wasserfälle fischten und "turtelten". 

Wir geniessen es jedenfalls, praktisch alleine die wunderschöne Landschaft begehen zu dürfen.

 (Bilder ohne Kommentar)