Durch das Südtirol Richtung Slowenien und Kroatien

Zernez, Schweizerischer Nationalpark

18.-19.10.18

Bei unserem kurzen "Pitstop" in der Fiatgarage in der Schweiz, kriegt unser WoMo vier neue Felgen und einige andere Dinge die beim letzten Service nicht erledigt wurden.

Nach drei Tagen, wo wir kurz Gelegenheit hatten unsere Familien in die Arme zu schliessen, verlassen wir die heimatlichen Gefilde und fahren wieder los Richtung Süden via Bündnerland.

Nach der imposanten Fahrt über den Flülapass erreichen wir Zernez, wo ich im Nachbardorf Susch vor Jahren mit meiner Kompagnie Militärdienst leistete. Wir übernachten auf dem schön gelegenen Zeltplatz. Tags darauf geniessen wir bei tollstem Herbstwetter eine Wanderung im Schweizerischen Nationalpark.   

 

      

Glurns im Vinschgau, die vergessene Alpenstadt

19.-20.10.18

Am Abend erreichen wir "Glurns", die erste Ortschaft im Vinschgau, unweit der Schweizer Grenze im Münstertal. Wir haben dieses Gebirgsstädtchen schon einige Male durchfahren, sind aber nie ausgestiegen. Dies wollen wir jetzt nachholen.

Glurns ist bis zum heutigen Zeitpunkt von einer Wehrmauer umgeben, welche auf eine historisch interessante und wechselvolle Geschichte hinweist.

Eine der kleinsten Alpenstädte mit heute etwa 900 Einwohnern wurde im 12. Jh. das erste Mal schriftlich erwähnt. Die Alpenstadt gewann ab 1233 durch den Sitz des landesfürstlichen Gerichtes stark an Einfluss. Bereits im Jahre 1294 war Glurns eine befestigte Stadt, wohl durch die verkehrstechnisch günstige Lage am Knotenpunkt dreier damals wichtiger Alpenübergänge (Stilfser Joch, Ofenpass und Reschenpass), über welche schon zu Römerzeit Saumpfade resp. beim Reschenpass eine alpenquerende Römerstrasse führte. 1304 erlangte Glurns die Stadtrechte. Durch den grossen örtlichen Markt, die Herbergen, den Zöllen und durch die Säumerei, konnte im frühen Mittelalter ein grosser Wohlstand generiert werden. Im Schwabenkrieg, genau in der "Schlacht an der Calven" 1499, besiegten die "Drei Bünde" das 12'000 Mann starke Habsburger-Herr empfindlich. Im Anschluss an die Schlacht wurde Glurns durch die Eidgenossen niedergebrannt und alle Männer niedergemacht. Aufgrund dieser Ereignisse wurde in den folgenden Jahrzehnten eine neue Stadtbefestigung errichtet. Diese noch heute intakte Stadtmauer wurde 1580 fertiggestellt.

Glurns brannte danach noch mehrmals nieder und wurde öfters durch den Fluss "Etsch" überschwemmt. 

Über die letzten drei Jahrhunderte geriet Glurns durch die abnehmende Wichtigkeit der drei Alpenübergänge zunehmend in Vergessenheit. Langsam verarmte die Ortschaft völlig. Viele Einwohner mussten auswandern und diverse Besetzungen, Brandschatzungen und Plünderungen durch vorbeiziehende Armeen, besiegelten das Schicksal der Stadt definitiv.

Erst nach dem 2. Weltkrieg entdeckten Historiker die vergessene Stadt wieder. Diverse Renovationsprogramme und der zunehmende Autoverkehr brachten immer mehr Touristen in den Ort.

Heute präsentiert sich Glurns von seiner schönsten Seite und es gehört mitunter zu den historischen Juwelen des Südtirols.

Ein Halt in dieser kleinen Alpenstadt, speziell bei schönem Wetter, kann sehr empfohlen werden.

      

Durchs vinschgau nach Meran

20.-21.10.18 

Durchs Vinschgau geht es hinunter Richtung Meran. Anfangs Oktober ist die Weinlese bereits Geschichte. Aufgrund des heissen Sommers, waren die Trauben 2-3 Wochen früher als normal ausgereift und mussten entsprechend früher geerntet werden. Auch in den riesigen Obstplantagen ist die Apfelernte grösstenteils abgeschlossen.

Wir entscheiden uns spontan bei einem Obstbauern oberhalb der Stadt Meran, im Dorf Tirol zu übernachten. Mit viel Glück erhaschen wir dort noch den letzten freien Platz. Kein Wunder sind die Stellplätze so gut ausgebucht. In der Stadt Meran findet an diesem Wochenende das Meraner-Traubenfest statt, ein wichtiges Erntedankfest, welches bereits seit 1886 stattfindet.

Wir spazieren natürlich auch hinunter nach Meran und stürzen uns ins festliche Treiben. Am nächsten Tag geht es  zu Fuss durch das Dorf Tirol, hinauf zum berühmten, gleichnamigen Schloss. 

(Bilder ohne Kommentar)

 

Dolomiten "die drei Zinnen"

21.-22.10.18 

Vor einigen Jahren waren wir mit unseren Freunden Uschi & Roli aus dem Tessin, mit unseren Cabrios hier in den Dolomiten.

Die Drei Zinnen sind markante Felsberge, die sich nebeneinander aus den Sextner-Dolomiten bis auf knapp 3000 m.ü.M. erheben. Das berühmte Bergmassiv ist Anziehungspunkt für viele Sportkletterer, sind hier doch einige der begehrtesten und schwierigsten Kletterrouten in den Alpen zu finden. Aber auch für den Massentourismus ist das Gebiet bestens erschlossen.

So benutzen auch wir die steile Mautstrasse, welche bis hinauf zur Südflanke der drei Zinnen, auf eine Höhe von 2320 m.ü.M. führt. Unser WoMo-"Motörchen" muss hart arbeiten, bis wir oben auf dem kühnen Parkplatz ankommen. Mit einer traumhaften Aussicht in die Tiroler Bergwelt werden wir entschädigt.

Nach einer ruhigen Nacht wecken uns die ersten Sonnenstrahlen und wir können es kaum fassen, welch grandiose Aussicht wir beim Morgenessen, mitten in den Dolomiten, aus unserem Heim heraus geniessen dürfen.

Nach einer 3-stündigen Rundwanderung bei strahlendem Sonnenschein, um die drei Zinnen herum, geht die Fahrt weiter durch's Tirol und Friaul, entlang an sehr eindrücklichen Berg- und Flusslandschaften.

 

 

Durchs Friaul an die kurze Adriaküste Sloweniens

22.-23.10.18 

Von den Dolomiten geht die Fahrt weiter durch die wilden Alpentäler des oberitalienischen Friauls oder wie es genau heisst "Friaul-Julisch Venetien". Ein speziell eindrückliches Naturschauspiel ist das Flussbett des "Tagliamento", der wichtigste Wildfluss im Alpenraum und einer der letzten in seiner unverbauten Art. Das Flussbett ist eine riesige Kiesablagerung und weitet sich an den breitesten Stellen über 1 km aus. Eine unglaubliche Fläche von 150 Quadratkilometern umfasst das gesamte Flussbett, was für den 170 km langen Wildfluss ausserordentlich gross ist.

 

Da es nun langsam aber sicher dunkel wird, müssen wir uns nach einem Schlafplatz umsehen und so übernachten wir im historischen "Venzone". Dieses kleine Städtchen hat eine sehr eindrückliche Geschichte. Der Ort wurde samt Dom durch zwei schwerste Erdbeben im Friaul, 1348 und 1976 dem Erdboden gleichgemacht. Alle Gebäude wurden dem Original möglichst entsprechend wieder aufgebaut.

Nach einer Ortsbesichtigung, geht Tags darauf die Fahrt Richtung Süden weiter und nach der Umfahrung von Udine und Triest erreichen wir die nur 46 km lange Adriaküste von Slowenien. Wir entscheiden einige Tage in der Ortschaft "Izola" zu verweilen, da ein massiver Südsturm angesagt ist und ich (wie langsam bekannt ist), bei stürmischen Winden nur ungern mit dem WoMo unterwegs bin .

Leider wird an diesen wunderschönen Ort, auf dem super Stellplatz, nach 2  1/2 Jahren, das erste Mal in unserem WoMo eingebrochen und zwar in der Nacht, während wir am Schlafen sind. Zum Glück hält sich der Schaden in Grenzen. "Uff...Schwein gehabt", die "Kleindiebe" entwenden "nur" etwas Bargeld und lassen Ausweise, Laptop, Fotokameras und andere Wertsachen links liegen.  

Trotz dieses Zwischenfalls wagen wir doch noch zwei E-Bike Touren. Eine nach Westen und eine nach Osten. Damit haben wir in kurzer Zeit die gesamte Küste Sloweniens befahren.